OKI - Tonkori In The Moonlight (1996-2006)
Rezension
Faszinierende zeitgenössische Musik aus Japan: Ainu Folk verbindet Minimalismus, Folklore und, nun ja, Avantgarde-Pop. Formstreng und repetitiv, meditativ und von schlichter Schönheit so empfinde ich die überwiegend instrumentale Musik des 1957 auf der japanischen Insel Hokkaido geborenen Musikers OKI. Seit 1996 hat er 11 Studioalben sowohl solo als auch mit seiner Dub Ainu Band aufgenommen, dies ist jetzt eine Zusammenstellung von 11 Tracks aus allen Schaffensphasen (bislang nur in Japan veröffentlicht). Die Musik lässt sich nicht leicht kategorisieren: Dub-Bezüge bleiben eher vage, manches ist fast schon luftige Unterhaltungsmusik, anderes streng formatierte Minimal Music. Gängige Rock- und Popschemata passen hier nicht wirklich, andererseits sind einige Songs wunderbar eingängig. Schlicht, minimalistisch, teils auch tribalistisch und repetitiv, getragen von einem reizvollen fernöstlichen Vibe mit entsprechender Instrumentierung meistens OKIs Tonkori, eine fünfsaitige Ainu-Harfe zu sanft klöppelnder Percussion (oder auch mal Cello). Handgespielt und ohne erkennbare Elektronik, geht das Rezept mit japanischen Gaststimmen (in der zweiten Albumhälfte) fast noch besser auf. Latente Einflüsse könnten aus Afrika, Zentralasien und Jamaika stammen, offensichtliche Roots und Referenzen (außer den traditionell japanischen) kann ich aber nicht erkennen. Der Reiz liegt im kontemplativen, komplett ungehetzten Vibe und der mir bislang unbekannten Soundästhetik. Ein faszinierendes Album mit für westliche Ohren komplett neuer Musik, das sich auch auf Glitterbeat Records hervorragend gemacht hätte. (Joe Whirlypop)
Review
Tender tonkori melodies, meditative dub excursions and hallowed folk vocals combine on Tonkori in the Moonlight, an 11-track collection of mostly traditional songs performed by indigenous Ainu musician OKI. Born on the Japanese island of Hokkaido in 1957, OKI's released his debut album in 1996 and since then he has recorded 11 studio albums both solo and with his Dub Ainu Band and toured internationally - from WOMAD in the UK to the John F.Kennedy Center in Washington DC via festival appearances in Singapore, Australia and across Europe. OKI is one of only a handful of musicians who play the tonkori, a five-stringed Ainu harp, which is both the pulse of this record and the force that unifies the disparate sounds he introduces such as reggae, dub, Irish folk, throat singing, African drumming and music from Central Asia.
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