Paul Simon - Stranger To Stranger
Rezension
16er. Der Mann hat immer noch was zu sagen, geht Risiken ein, sucht Neuland! Diverses lebt und basiert ganz von/auf der Rhythmik: Unterschiedlich gefärbte afrikanische Grooves v.a. (auch mit modernen/Club-Zusätzen), auch etwas Latin-Prägung, teils enorm ansteckend, nie irgendwie archaisch. Klasse! Die Stücke, die es auf über 4 Min. bringen (die Hälfte), kommen dagegen melodiebetont, „songhaft“ – wenngleich auch hier Rhythmen z.T. eine wichtige Rolle spielen (ein faszinierender von sachtem federndem unbestimmtem suggestivem Flow gespeister Song außerhalb gängiger Kategorien, dezent groovender zurückhaltender Roots Rock, oder, sachte und sehr apart, ein wenig an Graceland erinnernd). Die beiden brillanten Highlights aber klingen leise, atmosphärisch bestechend, geradezu verzaubernd (der geniale wunderschöne Titelsong, ein Kunstwerk!!) bzw. grazil, sanft und folkig, anrührend-betörend, voller farbiger Tupfer – ein Kleinod! Das Klangbild wirkt beständig sehr luftig, reduziert, mit äußerst effektiven Nadelstichen von Gitarre, Keyboards, Glockenspiel, Harmonium, Cello, Marimba, vielerlei Exotik und wirkungsvoller zarter Elektronik. Verblüffend und exzellent! (dvd)
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