Etran Finatawa - Introducing Etran Finatawa
Rezension
Etran Finatawa ist eine Band aus dem Niger, die auf „Introducing“ die Traditionen der Tuareg und der Wodaabe kombiniert, behutsam ergänzt von westlichen Elementen. Robert Plant wird es lieben. Die Musik basiert auf Call-and-Response-(Chor-)Gesängen sowie für die Region typischen unerbittlich und geradlinig vorwärtsstrebenden, nein –rollenden, hypnotischen (Poly)Rhythmen aus einem dichten Percussiongeflecht und Klatschen, ähnlich den hierzulande schon seit Brian Jones-Zeiten bekannteren Trance-Stücken Marokkos (die Rhythmusgestaltung von Etran Finatawa ist jedoch dichter, konzentrierter, mit weitaus weniger Instrumenten). Zudem kommen hier omnipräsente wunderbar in den Percussionfluß eingebettete/mit ihm verzahnte „trockene“ (halb-)elektrische markante Gitarren hinzu, die zwischen den Gesangspassagen beständig zu kurzen wie etwas längeren Soli ansetzen – kunstvoll wie rauh, rhythmisch ebenfalls feinstens vernetzt, teils mit repetitiven Motiven durchsetzt, strikt nordafrikanisch ausgerichtet, 1x auch rockig eingefärbt. Die Melodik und Harmonik sowohl von Gesang als auch Gitarren ist natürlich nordafrikanisch geprägt, enthält auch arabische Einflüsse. Das Ganze wird oft unterlegt mit manchmal fast Drone-mäßigen Bässen. Der hypnotische/Trance-Effekt ist enorm. Sie selbst nennen ihre Musik „Nomaden Blues“, einige Kritiker verwenden den Begriff „Sahara Rock“. Faszinierend! (dvd)