Johnny Blue Skies - Passage Du Desir (lim.ed. Metallic Gold Vinyl)
Rezension
Nachdem er versprochen hatte, nur fünf Studioalben unter seinem eigenen Namen zu veröffentlichen, läutet Sturgill Simpson mit Johnny Blue Skies und der Veröffentlichung von Passage Du Desir eine neue Ära ein "Passage du Desir" ist das Debütalbum von Johnny Blues Skies.
Die von David Ferguson produzierten, bisher unveröffentlichten Songs wurden teilweise in Paris geschrieben und in den historischen Abbey Road Studios und dem Clement House Recording Studio in Nashville aufgenommen.
Wie vor längerer Zeit von ihm angekündigt, ändert Sturgill Simpson den Namen, unter dem er auftritt. Und nahm dieses Album überraschenderweise außer in Nashville auch in den Abbey Road Studios auf. Nur 8 Stücke sind es, die Hälfte davon laufen (ungewohnt) zwischen 5 und 9 Minuten. Er ändert seinen Stil ja von Anfang an fortwährend (u.a. nahm er Anfang der 20er zwei absolut tolle Bluegrass-Platten auf), nun regiert die Vielfalt in ein und dem selben Werk: Songwriter-Country in archetypischer hochklassiger Form (inklusive ein bisschen Outlaw-Feeling), differenziert/variabel instrumentiert (irgendwann übernimmt die E-Gitarre die Führung, wie bei vielen der Stücke, aber kongenial (punktuell) ergänzt von Streichern, Akkordeon, Pedal Steel, Mandoline und Orgel, die auch den Grundstamm der insgesamt verwendeten Instrumente bilden, nur (E-) Piano kommt oft noch hinzu, 1x Melodica, Akustikgitarren treten selten offensiv in Erscheinung), ganz dezente Rock-Elemente partiell und enorm feinfühlige Momente. Eine lange „offene“ Americana-Ballade, die sich z.T. für vollmundige Aufschwünge öffnet (gar nicht so weit weg von Chris Stapleton), dabei die balladeske Ausrichtung verlassend, ehe die sanften reduzierten Anfänge zurückkehren. Zeitgenössischer Country der guten Sorte mit viel Drive. Blueseinflüsse treten hervor (in rockigem Kontext). Country Rock mit Gefühl und einem Hauch Country Soul (stimmlich). Ganz locker fließender Songwriter Country zwischen Tradition und Moderne (klasse!). Partiell kerniger Country mit Bakersville- wie Outlaw-Anleihen (noch besser!). Und eine gewisse Southern Rock-Tendenz in leicht epischem Ausmaß, mit vielen saftigen, bisweilen dramatisierten/stärker akzentuierten Phasen und wunderschönen Klangmalereien; top Guitar-Feature! Ich kann mir nicht helfen, aber ein, zwei Mal dachte ich kurz an Lee Clayton. Seine Stimme sorgt übrigens für besonders viel Emotionalität diesmal, finde ich. Ausgezeichnete LP. (detlev von duhn)
Tracklisting
1. Swamp of Sadness< |
>2. If The Sun Never Rises Again< |
>3. Scooter Blues< |
>4. Jupiter’s Faerie (Mourning Dawn)< |
>5. Who I Am< |
>6. Right Kind of Dream< |
>7. Mint Tea< |
>8. One for the Road |
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