Madison Cunningham: Revealer - Hilfe
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Madison Cunningham - Revealer

Cover von Revealer
Madison Cunningham
Revealer

Label Verve
Erstveröffentlichung 09.09.2022
Format CD
Lieferzeit 1 – 3 Werktage
Preis 18,95 € (inkl. MwSt. zzgl. Versand)
Rezension

Die kalifornische Singer-Songwriterin, bereits zweimal Grammy-nominiert, hat sich längst von Zuordnungen zum Folk-Genre emanzipiert, auch wenn bislang einzelne Stücke (gerade auch unter den vielen Singles/EPs, die sie zwischen den Alben dies ist erst ihr 2. richtiges herausbringt) immer noch in die Richtung gingen. Das ist hier kaum noch der Fall. Pop und Rock sind die Hauptkomponenten (gewissermaßen in Indie-Form, aber nicht in herkömmlicher/gewöhnlicher Weise), jedoch derart eigen, individuell, „anders“, wie nur wenige was auch an ihrem (relativ trockenen) Gitarrenspiel liegt, das wesentlich zum Charakter vieler Stücke beiträgt (vor allem, wenn es auf manchmal repetitiven zur Hälfte quasi rotierenden resp. kreiselnden Motiven beruht, ganz gern auch abseits konventioneller Harmonie-Schemata), neben ihrem außergewöhnlichen und erstaunlich reifen, erwachsen wirkenden Songwriting (sie ist erst 25), das vor langen zudem öfters immens ausgeweiteten Melodiebögen nicht zurückschreckt, häufig sehr in die Tiefe geht, reichlich Substanz aufweist (mit einem Wort: oft klasse und von beträchtlicher Faszinationskraft; vom Ansatz her, nicht unbedingt vom Sound und auch keineswegs immer, zeitlos-klassisch, wie vor 50 Jahren und älter, wie es vor kurzem z.B. Regina Spektor zelebrierte, allerdings ohne deren Beats). Die (insgesamt deutlich selteneren) zumindest partiell kontrolliert rockigeren Songs klingen bodenständig, besitzen phasen- und teilweise eine gewisse Schärfe (oder sind wahlweise umso melodischer), auf der anderen Seite gibt es federleicht wirkenden wunderschönen enorm gehaltvollen Classic Pop, der gleich mehrere Dekaden traditioneller Songkunst abdeckt (und im Wesentlichen auf Streichern basiert) oder fast gemütlichen ein klein wenig offen rootsigen noch länger vergangener Zeiten, oder süffigen erstklassigen Pop, der unter dem Einfluß der späten Beatles, ein bischen zudem ELO steht. Dazwischen sind polyrhythmische Pop-Raffinesse (in ausnehmend lebendig und etwas komplexer oder einigermaßen entspannt, sogar mal punktuell Prog-artig doch ebenfalls mit Pop vermählt jeweils nicht ohne zeitgenössische Bezüge) und flirrender eminent farbiger kurzzeitig auch originärer Indie Pop angesiedelt. Bleibt noch ein exquisiter teils „statisch tanzender“ teils ruhiger teils lustvoll mit unvorhersehbaren (dennoch sich organisch einfügenden) Brüchen arbeitender Song, der ebenfalls Pop-nah gestaltet wurde, künstlerisch wertvoll und immens melodiereich. Ihre Inspirationsquellen, von denen zu lesen war, höre ich kaum heraus, Joni Mitchell, Dylan, Radiohead, Jeff Buckley wurden genannt, allenfalls die Beatles (wie erwähnt), in 1,2 Fällen vielleicht ansatzweise Fiona Apple sind auszumachen. Auf jeden Fall absolut empfehlenswert! (detlev von duhn)


"Die 25-jährige Kalifornierin Madison Cunningham ist ein überragendes Talent. Ihre schöne Stimme ist immer präsent und ausdrucksvoll, ohne sich je aufzudrängen, das Album ist ein "Grower" (Audio)