Kelsey Waldon - No Regular Dog
Rezension
Die gute Seite von US-Mainstream-Country, produziert von Shooter Jennings: ohne große Erwartungen überzeugt mich ihr neues Album schon nach wenigen Songs. Die Singer/Songwriterin aus Kentucky ist schon seit gut zehn Jahren im Geschäft und hat eine angenehme und ziemlich typische Countrystimme mit der genau richtigen Portion Rauheit, gerne auch cool nölend und dadurch recht eigenständig. Richtig gut sind auf diesem fünften Album aber ihre Songs und vor allem deren Inszenierung. Mit Pedal Steels und Fiddle, dennoch nicht allzu hinterwäldlerisch. Dafür aber atmosphärisch dicht und durchgehend mit formidabler Gitarrenarbeit. Manche Country-Künstlerinnen treffen einfach den richtigen Ton, auch wenn sich ihre Musik nur in wenigen Nuancen vom formatierten Nashville-Mainstream unterscheidet. Bei Kelsey Weldon ist es vielleicht die Songwriting-Schule ihres Mentors John Prine, möglicherweise aber auch das perfekt austarierte Verhältnis von milde kosmischem Countryrock a la Emmylou Harris und dem traditionellem Rootssound des Südens. Ihre Band ist erstklassig, Shooter Jennings unterstützt an Orgel und Piano. Als Gäste sind Doug Pettibone (Dobro, Gitarre) und Aubrey Richmond (Fiddle) dabei. Im Verlauf des Albums nimmt mich Kelseys außergewöhnliche Stimme immer mehr gefangen (Dolly Parton ohne deren Zuckrigkeit?), und wie bei ihrem geschätzten Kollegen Charley Crockett vermeine ich eine soulige Grundstimmung zu verspüren. Auch deshalb ist „No Regular Dog“ ein echtes Highlight im oft so drögen zeitgenössischen Mainstream-Country. (Joe Whirlypop)
Tracklisting
1. No Regular Dog< |
>2. Sweet Little Girl< |
>3. Tall and Mighty< |
>4. You Can't Ever Tell< |
>5. Season's Ending< |
>6. History Repeats Itself< |
>7. Backwater Blues< |
>8. Simple As Love< |
>9. Peace Alone (Reap What You Sow)< |
>10. Progress Again< |
>11. The Dog (Outro) |
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