Rezension
20er des US-Singer-Songwriters/Multi-Instrumentalisten aus Vermont, voller (meist ur-) alter Coverversionen, meist britische Folk-Traditionals, auch z.B. mal aus den Appalachen oder von Taj Mahal. Aber auf eine Art gespielt, die ziemlich einzigartig ist! Die Vocals (zurückhaltend und sehr angenehm, traditionsgestählt) orientieren sich melodisch wie in der Gesangsweise am Folk-Idiom, die Musik nur bedingt: Aparteste Synth-Klänge (bei etwas über der Hälfte der Stücke) kombiniert er vorwiegend mit elektrischer und/oder akustischer Gitarre resp. Banjo, feinst (klang)malende Sounds stehen neben etwas repetitiven, zeitgemäß rockige Songs mit Druck bzw. Zug wechseln mit ganz ruhigen/sachten/sanften, und wundersamerweise fügt sich alles bestens, organisch zusammen. Obwohl das Ergebnis insgesamt ausgesprochen vielfältig wirkt, das Spektrum reicht von richtig traditionellem Folk (1x mit Gospel-Touch) in reduziert-akustischer z.T. tief berührender Form (oder harmonisch dezent aufgebrochen inkl. Synth) über „Modern Folk Rock“ (der schon mal entfernt an Wilco erinnert), einen Folk/Country/Blues-Hybriden, federleichten zart angejazzten Folk Pop (Will Oldham mit anderen Mitteln?) bis zu sowas wie experimentellen Jazz-Mountain Music-Verbindungen (wobei die Jazz-Tendenzen v.a., nicht nur, von einem Saxofon herrühren, 1x zudem Flöte selbst das paßt! Und ist hochgradig originell, noch mehr als sowieso schon). Ehefrau Beth Orton steuert ein paar Mal Harmony Vocals bei. Ein kleines Wunderwerk, sehr zu empfehlen! (dvd)