Chelsea Williams - Beautiful And Strange
Rezension
Was hier zunächst galant und glatt, dabei nahezu ungehörig eingängig in der köstlichen Country-Pop-Mitte zwischen Twain & Twang beginnt, entwickelt sich zu einer ungemein vielschichtigen Kostbarkeit der gehoben gefälligen Singer-Songwriter-/Americana-Kunst der wohlgestalten Sorte, und vereint vor allem in der klaren, warmen, weichen Stimme der Protagonistin eine Vielzahl an positiv besetzten Vergleichsmöglichkeiten und in den herrlich klangfarben- und spielideen-reichen Arrangements eine derartige Fülle an angenehmen akustischen Momenten, dass es eine einzige Freude wird, ist und bleibt. Die von Chelsea (göttlicher Gesang, Saiteninstrumente & Songwriting) gemeinsam mit ihrem Gatten Ross Garren (Mellotron, Piano, Rhodes, Wurlitzer, Toy Piano, Bass-, Chord-, Chromatic- & Polyphonia-Harmonicas, Streicher-Arrangements und Programming) produzierte Elf-Song-Schmuckstück-Sammlung wird getragen von einer lückenlosen Kette vom ersten Moment an fesselnder, bleibend wirkender Melodien, die sich dauerhaft im musikalischen Gourmet-Gedächtnis festsetzen. Einen gehörigen Anteil an der harmonischen Hartnäckigkeit hat, neben Chelsea's betörender Stimme zwischen Brandi Carlile, Norah Jones, Sara Bareilles, Karen Carpenter, Ane Brun und Kacey Musgraves (ich hätte nicht gedacht, dass ich diese sechs Namen in voller Überzeugung einmal in einer einzigen Vergleichlistung versammeln würde), sondern auch die himmlische, zum Teil leidenschaftlich vollmundige Arrangementfülle und Vielfalt der Instrumentierungen, die neben den genannten Tastenzaubereien auch zahlreiches Saiten-Spiel-Werk von zitternden Mandolinen bis hin zu singend-schwebenden Steel-Gitarren, Glockenspiel, Streicher- und Bläser-Ensemble-Einsätze bietet. Und so entsteht in einem unglaublich ohr-, herz- und gefühlfreundlichen, betörend verlockenden Melodien-Meer eine magische Melange aus mal schlicht-akustischem, mal elegantem Folk-Pop, seligmachender Singer Songwriter-Kunst, beschwingtem Country-Waltz, Beach Boys-Ideen-Fülle, artistischen Arrangements, traumgleichen Schwebstoffen, melancholischen Mary Hopkin-Balladen-Momenten und gefühlvollem Gospel-Soul-Segen, eine ebenso eigene wie verlockende, perfekte Roots-Pop-Mischung, die nicht nur durch ein perfekt (um-) gesetztes While My Guitar Gently Weeps-Zitat auch die Nähe zu den Glanzmomenten der britischen Popgeschichte betont. Eine verlockende Sternstunde des gehobenen Singer-Songwriter-Pop, getragen, geprägt und gesegnet von einer ebenso natürlich schönen wie bleibend betörenden Stimme. (cpa)