Andrew Bird: My Finest Work Yet - Hilfe
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Andrew Bird - My Finest Work Yet

Cover von My Finest Work Yet
Andrew Bird
My Finest Work Yet

Label Loma Vista
Erstveröffentlichung 22.03.2019
Format CD
Lieferzeit 4 – 7 Werktage
Preis 18,95 € (inkl. MwSt. zzgl. Versand)
Rezension

Seit nahezu 20 Jahren begleitet uns der beeindruckende Violinen-Autodidakt, Viel-Instrumentalist und Sänger in der sanften Mitte zwischen Rufus Wainwright und Ben Folds nun schon, und seine höchst bewegte Label-Geschichte ist mehr als deutliches Zeichen, dass er außerhalb der überschaubaren Oase des guten Geschmacks auf eher zaghaftes Interesse stößt. Sein 2019er Album erscheint, wie der Vorgänger Are You Serious, über das Loma Vista-Label beim Major-Vertrieb, aber die deutlich zurückgeschraubte Mühe, die man dort der eigensinnigen Wohlklang-Kunst des grenzwandernden Feingeistes gönnt lässt voraussehen, dass in Bälde ein neuerlicher Labelwechsel ansteht. Aber derlei umsatz-geknechtetes Geplänkel kümmert den gleichwertig als Sänger, Songwriter und Spieler agierenden Artisten wenig, er nutzt all seine eigene freigeistige Folk-Kunst und die Spielfreude seiner Begleitband, lässt zehn betont akustisch arrangierte, stilwandelnde, zwischen den Zeiten schwebende Song-Kunststücke live im Studio finale Form gewinnen und verleiht ihnen damit eine bei aller Kunstfertigkeit ungemein charmante Atmosphäre. Seine sympathisch sanfte Stimme ergeht sich leichterhand, mitunter chor-umschwelgt in mitreißenden Melodien, während um sie herum Piano, Gitarren, zurückhaltendes Schlagwerk und die nahezu ominpräsente Geige, mal gezupft, mal folk-fiddle-nah, mal im barocker Ensemble-Eleganz ein federleicht durchschimmerndes Netz weben. Das feine handgewebte Gespinst bleibt aber greifbar genug, um auch Soul- und Jazz-Ausflüge zu gestatten, den sakralen Gospel-Saal zu füllen, an Gershwin's sengende Sommerzeit zu erinnern, die verrauchte Bar mit mitternächtlichem Rauch zu vernebeln oder sich bis in euphorisierende Rockgefilde aufzuschaukeln. Ebenso konsequent, wie Bird auch weiterhin sein Pfeifen als adäquates Melodieinstrument zu nutzen weiß, nennt er das mittlerweile 15. Album sein bislang bestes Werk, wohlweislich den Nachfolgern noch Raum zur Entfaltung nach oben zu gönnen. Aber schon nach wenigen Hörgängen müssen wir zugeben: Eine seiner feinsten Arbeiten. (cpa)

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