Rezension
Ich weiß, dass ich nichts weiß: Da braucht es ganze drei Alben, bis dieser Wunschtraum eines jeden Singer-Songwriter-Folk-Pop-Gläubigen endlich an mein Ohr dringt aber zum Glück bin ich wenigstens nicht zu ignorant, um ein mir unbekanntes Juwel als ein solches zu erkennen. Ich kann mich kaum eines Albums erinnern, dass sich gleich nach dem ersten Hörgang derart fest im Abspielgerät verbiss, dabei sind die im weiten Folk zwischen britischen Traditionen und New Yorker Schule fußenden Song-Schätze des Briten, bei aller vollmundigen, viel instrumentierten Darreichung, streng genommen von schlichter, weil natürlicher Schönheit, bei aller Kunstfertigkeit ihres Schöpfers frei von aller Künstlichkeit, getragen und geprägt von einem bleibendem Melodienreichtum, der bereits in den Strophen nachhaltig wirkt, aber in den Refrains zu geradezu hymnischen Höhen aufsteigt. Gebettet in ein vorwiegend akustisch gestricktes, gern auch herzhaft ausgespieltes instrumentales Lager aus vielerlei Saitenwerk von akustischen und elektrischen Gitarren, Kontrabass und Mandoline, um wohlgewählte Keyboard-Klangfarben von Harmonium, Hammond und Piano bereichert, untermalt und überstrahlt von perfekt und gefühlssicher eingesetztem Streichensemble, Glockenspiel und Blechbläsersätzen erhalten die mal ruhig solitären, mal rauschhaft vollbesetzten Songs genau die voluminöse Vorzugsbehandlung, die sie zur vollen Entfaltung brauchen, um der Stimme ihres Schöpfers genau den richtigen Hochgefühlsrahmen zu geben. Wenn Ihr Euch eine Stimme erträumen könntet, in der die Sanftmut eines Scott Matthew, die sonore Rauheit eines Mark Lanegan, die sanfte Tiefenwirkung eines John Grant und die Grandezza eines Antony eins werden, die Rufus Wainwright nicht fremd, Marcus Mumford verwandt und Jeff Buckley nicht fern ist, die in tiefen wie hohen Lagen gleichermaßen nachhaltig wirkt, dann habt Ihr die Spur einer Ahnung der vokalen Wirkung des Briten. Dabei ist Panes gesegnet mit einer Songwriting-Gabe, die bei spürbaren Verwandtschaften zu Mickey Newbury, Paul Simon und Leonard Cohen, bei aller leisen Melancholie stets von einem liebevollen Lächeln durchzogen ist und einen Optimismus ausstrahlt, der auch den grauesten Alltag erhellt. Unverschämt überschäumende Musik eines unbekannten Meisters, der die Qualitäten der ganz Großen in sich vereint und ein Lächeln schenkt, das bleibt. (cpa)