The Desoto Caucus - The Desoto Caucus
Rezension
Die Helden aus dem Hintergrund sind zurück – gelassen, gereift, und auf ihre ganz eigene Art sympathisch selbstbewusst. Als Vollblut-Musiker und perfekte Akustik-Handwerker sammelten die fünf Dänen um Anders Pedersen seit Jahren Eindrücke und Erfahrungen bei der Begleitung solch großer Namen wie Isobel Campbell, Mark Lanegan, Kurt Wagner, Scout Niblett und Nive Nielsen, als nahezu unverzichtbarer skandinavischer Teil der großen (Giant) Giant Sand-Familie haben sie sich ebenso unauffällig wie unausweichlich in die Herzen der Howe-Hörer gespielt, und sind dabei dennoch bemerkenswert bescheiden geblieben. Noch faszinierender aber ist, wie es den skandinavischen Wüstensöhnen gelingt, die gesammelten mannigfachen Erfahrungen zum Teil ihrer eigenen, von beeindruckender Musikalität geprägten Werke zu machen, und das bezeichnenderweise Band-betitelte dritte Album gibt nachhaltig Zeugnis von der derzeit erreichten, einzigartigen Güte der Männer aus der zweiten Reihe. Mit elf neuen Wüstenweisen zeigt sich Desoto Caucus als Alternative Country-Kollektiv mit eigenem Kopf, wird die stets spürbare Giant Sand-Dürre ebenso gepflegt wie immer wieder aufgebrochen, um neue Gestade anzusteuern. Ausgestattet mit vier perfekt harmonierenden Stimmen und bemerkenswerter instrumentaler Meisterschaft ziehen sie durch den gitarrengeprägten Gelb’schen Desert, mal nur einen leisen Hauch von der respektierten Americana-Ikone entfernt, mal weit optimistischer in stil-verwandten Oasen grasend, slide-bewaffnet durch saftig-satten Swamp-Groove watend, in Hugo Race-Drone badend, Lanegan-Larmoyanz atmend, twangend Lee Hazelwood grüßend, oder den Crooner-Kopf in die Walker-Brothers-Brise haltend. Unter sengender Sonne entfaltet sich die kreative Kollektiv-Kunst in fiebernd-filigranen Arrangements, die bei aller musikalischen Meisterschaft stets durchschimmernd-luftig bleiben, ganz dem Song, der Melodie dienen, und mitunter klingen, als habe man Gelb’s Genialität endlich mal ein echtes Aufnahmestudio gegönnt. Als getreuem Giant Sand-Gefolge streben die americana-philen Skandinavier gar nicht nach völliger Loslösung vom geehrten Vorbild, aber von Album zu Album gewinnen sie mehr und mehr an eigener, einzigartiger Alt. Country-Kontur, ohne die windumwehten Wüstenwurzeln zu vernachlässigen. Dabei gelingt ihnen der Spagat zwischen genialem Gefühl, leise lächelnder Lässigkeit, herrlichem Handwerk und unwiderstehlichem Understatement, denn bei aller spürbaren Spielkunst ist der Desoto Caucus-Country ein anheimelnd holpriger, gekrönt von einer sandgekörnten Oberfläche, an der sich prächtig reiben lässt. Die beeindruckende Begleitmannschaft schwimmt sich frei, ohne den Howe-Hafen zu verlassen. Oder: Der dänische Desert ist gelber als Gelb. (cpa)
Review
“The DeSoto Caucus” is the third album from Howe Gelb affiliates, The DeSoto Caucus, and their second international release. After years of touring as part of Giant Sand, these are the impressions from the dusty trail, transformed by the native Danes into a slightly melancholic singer-songwriter based indie-rock. The initial idea of The Desoto Caucus always was to serve as a basis for playing with anyone interesting around, so they played e. g. with Lambchop’s Kurt Wagner as a steady five-piece, for Isobel Campbell and Mark Lanegan, for Scout Niblett and Nive Nielsen’s Deer Children. Besides that they are just themselves as The DeSoto Caucus. And they are goddamn great in it. Their songwriting is one of a kind, their playing skills are more than just accurate, their style is breathtakingly cool and their attitude is dominated by commitment and devotion.2013 saw the release of the highly acclaimed “Offramp Rodeo”, Following the release, they extensively toured all over Europe. So they will do after “The DeSoto Caucus” will have seen the light of day. The album captures the band at their peak. It is a piece of sheer beauty, with the best of what “Cosmic American Music” got to offer – but with the best imaginable additions to it, too. Very original music with brilliant and sometimes downright complex grooves, cool guitar work, and a timeless vintage soundscape inhabited by organs, maracas and vibraphones. Add to that two handful of clever and intriguing lyrics, haunting voices, and great dynamics, and you get the picture. The liner notes will tell you the rest of the story.
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