William Fitzsimmons - Gold In The Shadow
Rezension
Noch so ein Bärtiger, den wir spätestens beim letzten OBS ins Herz geschlossen haben. Dabei ist William Fitzsimmons kein hauptberuflicher Hippiezausel, sondern Psychotherapeut, was sich auf seine Musik aber höchstens auf indirekte Weise auswirkt. Denn auf die inhaltlichen Feinheiten seiner immer schöner werdenden sufjanesken Songs will ich hier gar nicht eingehen. Muss man auch nicht, denn die Musik ist auch einfach so ganz wunderbar. Unglaublich leicht, sanft und weise, von Fitzsimmons mit seiner samtweichen Stimme und fast immer leise und unaufgeregt gesungen. Das macht ihm niemand nach. Entsprechend schlank ist auch die Musik konstruiert: mit zart perlenden Gitarren, ein paar elektronischen Beats (was in diesem Kontext einfach perfekt klingt) und ansonsten ganz viel Luft zwischen den Tönen. Mit diesem vierten Longplayer hat Fitzsimmons einen ganz unverwechselbaren Weg zu äußerer und innerer musikalischer Schönheit gefunden. Man fühlt sich beim Hören einfach nur leicht und entspannt, gut gelaunt und ausgeruht. Keine Ahnung, wie er das hinkriegt, bestimmt so ein cleverer Psychotrick. „Gold In The Shadow“ hat nicht nur den perfekten Albumtitel, sondern ist auch ein höchst wirkungsvoller rezeptfreier Stimmungsaufheller, mit dem sich der Künstler wahrscheinlich selbst therapiert, nachdem das letzte Album ja noch auf eher melancholische Weise eine schmerzhafte Trennungsgeschichte verarbeitete. (Joe Whirlypop)
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