Greensky Bluegrass - Stress Dreams (lim.ed. Smoke Colored Vinyl)
Rezension
22er, aus Michigan. In den USA seit Jahren einer der erfolgreichsten Bluegrass-Acts, bei Puristen aber umstritten weil sie zwar unverkennbar traditionsverbunden sind, die Genre-Grenzen aber mächtig erweitern/durchbrechen. Das fängt bei der Stilistik an (bei vielen Stücken kommen Americana-/Alt.Country-Einflüsse hinzu bzw. traditionelle Country-Elemente, sogar Roots-Rock bis Southern Rock kurzzeitig), geht bei der Besetzung weiter (die Fiddle fehlt und wird quasi von einer superben Dobro ersetzt, sporadisch werden Orgel/Piano, 1x Drums eingebaut, manchmal musizieren sie auch dezent teil-elektrifiziert, mitsamt verstärktem Slide-Charakter der Dobro klasse Sounds!), macht nicht vor der Rhythmik halt, schon gar nicht vor der Melodik/Harmonik (ebenfalls mit Americana/allgemeinen Roots-Anleihen, für Momente gar beinahe experimentell wirkend). Zudem modifizieren sie (aber nur gelegentlich/phasenweise) die Spielweise der Instrumente, v.a. in den vielen Soli (first class), teils ausgedehnt, was eine Reihe ungewohnt langer Songs zur Folge hat, die knappe Mehrheit bewegt sich zwischen 5 und 8 Minuten bei satten 67 Min. Gesamtlänge, auch unüblich. Selbst der (ausgesprochen angenehme) Gesang klingt nicht immer nach Bluegrass, Harmony Vocals spielen nicht die große Rolle/sind nicht so auffällig. Im (mit Vorliebe schnellen bis sehr schnellen) Zusammenspiel agieren sie glänzend, ein toll verwobenes Saitengeflecht, das feine Songwriting überzeugt, der Gesamteindruck ist ein ungemein frischer. Sie selbst reden übrigens ebenfalls von Rock´n´Roll-Inspirationen. Auf die (gloriose!) Spitze treiben es 3 der 13 Songs, der längste z.B. (generell eher in Richtung Songwriter-Americana tendierend), der über ein gewisses Jam-Flair verfügt (nicht als einziger; der Begriff „Jamgrass“ wurde sowieso schon früher von manchen für ihre Musik verwendet), partiell sehr sanft und feinfühlig resp. atmosphärisch enorm stark klingt, mit geradezu verblüffenden brillanten Instrumentalparts, kurzzeitig schon irgendwie psychedelisch. Was auch für einen zweiten Track zutrifft, der stilistisch allerdings eher als eine Americana-Bluegrass-Roots-Rock-Mixtur durchgeht, wie in Ausnahme Nummer 3, dort höre ich für Momente Parallelen zu Grateful Deads American Beauty! Eine Menge begeisternder Stoff, dicke Empfehlung! (detlev von duhn)
Angaben zur Produktsicherheit
Herstellerinformationen
Thirty Tigers
611 Merritt Ave.
Nashville, TN 37203
USA
https://www.thirtytigers.com/
Verantwortlich
Bertus Musikvertrieb GmbH
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22085 Hamburg
Germany
info@bertus.com
Tracklisting
1. Absence of Reason< |
>2. Monument< |
>3. Until I Sing< |
>4. Stress Dreams< |
>5. Give a Shit< |
>6. Streetlight< |
>7. Worry For You< |
>8. Get Sad< |
>9. Cut a Tooth< |
>10. New & Improved< |
>11. Screams< |
>12. Grow Together< |
>13. Reasons To Stay |