Jason Isbell & The 400 Unit - The Nashville Sound
Rezension
Im 400 Unit-Sextett lässt der hörbar ge- und erwachsene Sänger und Liedschmied nostalgisch gefärbte Drive-By Truckers-Erinnerungen langsam bis gänzlich hinter sich, zu reif und rund gerät das Dargebotene der immer noch relativ jungen, dennoch ungemein organisch wirkenden, meisterlich aufspielenden und packend-faszinierenden Formation. Zwischen den ebenso prägnanten wie prominenten Polen Steve und Earle und Bruce Springsteen (wobei beide Vergleiche definitiv nicht zu hoch greifen) errichtet er im kreativen Kollektiv seinen perfekt ausgestatteten Americana-Altar, dabei ebenso gefühlssicher wie gekonnt die komplette Alternative Country-Klaviatur nutzend. Denn mit der beeindruckend agierenden Band im Rücken lässt die ausdrucksstarke Stimme die Americana-/Roots Rock-Palette in sämtlichen irdenen Farben erstrahlen, mal Twang-, mal Fiddle-, mal Vollband-unterfüttert lässt Isbell mit bemerkenswert leichter, spürbar erfahrener Hand alle Wurzel-Facetten Revue passieren, zelebriert mit- und hinreissenden Heartland- ebenso wie klassisch-kernigen Country-Rock, überrollt mit machtvollem, von packenden Riffs befeuertem Roots-Rock und umgarnt mit akustischem, zu Herzen gehendem akustischen Folk. In Nashville's legendärem Studio A unter der Regie von Dave Cobb entstanden, zeigen diese zehn bleibenden Weisen mehr als deutlich, dass dieser Ausnahmeartist weder der Drive-By Trucker-Verweise noch der Vergleiche mit einer Reihe großer Vorbilder bedarf Jason Isbell weiß inzwischen, ganz allein durch seinen eigenen guten Namen zu wirken. Reif-abgehangenes, in allen Gang- und Stilarten strahlendes Wurzel-Werkeiner wahren Größe. (cpa)
noch mehr von Jason Isbell & The 400 Unit