Valerie June - The Order Of Time
Rezension
17er, schwarze Sängerin aus Tennessee, bereits der Vorgänger fiel mir ausnehmend positiv auf. Schon ihre ziemlich eigene Stimme, ausdrucksstarke Phrasierung teilweise mit einer gewissen Nonchalance kombiniert, etwas näselnd, ein breiter Southern-Slang. Die Musik klingt zeitlos im besten Sinne, keiner Epoche klar zuzuordnen, auch keinem Stil aber dennoch immer sehr deutlich traditionsbewußt multipel-rootsig, in variabler Form: Balladesk-intensiver schlank instrumentierter (wie vieles hier) Country Soul par excellence samt etwas 70s-Touch, Blues ganz eigener Art (ein bischen Tribal/Trance-Feeling in sparsam-repetitiv, Otis Taylor als Vorbild?), offen rootsig in ruhig (und auch mal ungewohnt „süß“) mit leichter (Folk-) Americana-Tendenz, Southern Soul in Richtung späte 60er/frühe 70er in balladesk (eine Spur New Orleans) oder groovend (mit kurzer Country-Einspritzung), eine hypnotisch spannungsaufbauende Ballade, schwebender „Ambient-Blues-Pop“ (oder so), ein effektiv reduzierter Slow Burner (gleichfalls hypnotisch!), feinster R´n´B-bewußter mitreißender gnadenlos abziehender Southern Groove, lazy country-esk in erweitertem Sinne… Sporadisch Gospel-Spuren. Akustische wie vornehmlich (immer mal wieder nicht unbedingt spektakulär gespielte aber toll klingende) elektrische Gitarren und Tasten, ab und zu Bläser, Pedal Steel, Streicher/Geige. Gäste u.a. Norah Jones, Colin Stetson, Richard Swift (auch Producer). Ausgezeichnete gehaltvolle LP! (dvd)