Sam Gendel: Cook Up - Hilfe
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Sam Gendel - Cook Up

Cover von Cook Up
Sam Gendel
Cook Up

Label Nonesuch
Erstveröffentlichung 24.02.2023
Format LP
Lieferzeit 4 – 7 Werktage
Preis 28,95 € (inkl. MwSt. zzgl. Versand)
Rezension

Auf COOKUP interpretiert Sam Gendel R&B-, Rap- und Soul-Hits, die ursprünglich zwischen 1992 und 2004 veröffentlicht wurden. Wie schon sein Nonesuch-Debüt SATIN DOLL aus dem Jahr 2020 entstand COOKUP in Gendels Heimat Kalifornien, aufgenommen zusammen mit seinen Freunden und musikalischen Partnern Gabe Noel und Philippe Melanson.

Das Trio hat das Ausgangsmaterial erneut größtenteils live im Studio dekonstruiert und neu zusammengesetzt. Diesmal sind es Songs von Meshell Ndegeocello, Ginuwine, 112, Aaliyah, All-4-One, Soul 4 Real, Beyoncé, Joe, Erykah Badu, Mario, SWV und Boyz II Men.

Unser Rezensent über das Album:
Ein ganz außergewöhnliches Album. Schon vom Konzept her, aber auch musikalisch. Eine Wanderung zwischen den Welten. Zwar interpretiert sein Trio (klanglich beständig im Fluß und extrem variabel) ausschließlich R´n´B/(Modern) Neo-Soul-Hits der Jahre 1992 bis 2004 (was eigentlich gar nicht mein Ding ist), aber mit dem Ausgangsmaterial hat das Ergebnis (bis auf die Melodik, deren Schönheit ich in den Originalen schwerlich erkannt habe bzw. haben würde) nichts zu tun.

Ziemlich viel Jazz ist zu hören (doch selten einmal in konventioneller Form), aber auch einiges mehr, so sparsam wie einfallsreich (und zuweilen innovativ) arrangiert. Enorme Vielfalt regiert: Zeitgenössischer stark runtergedimmter atmosphärisch betonter in sich ruhender filigraner Groove Jazz (Vibrafon, Bass). Enorm luftiger Jazz mit jeder Menge Raum zum Atmen, der sich auf rhythmisch ziemlich singulär gehaltene ruhige Melodieerkundung konzentriert (Sax-Trio). Aparteste Synth-Klänge, zarteste Percussion im kontemplativen wunderschönen und melodisch bestechenden Setting (Jazz??). Geheimnisvoller friedlicher Dschungel in der Dämmerung (stilistisch völlig offen, eine natürliche große Schönheit; Bass-Flöte, Synth, bunte Percussion). Ein bischen Afrika. Zeitloser, sachte swingender, reduziert luftiger Vokal-Jazz mit der dominierenden Stimme von Meshell Ndegeocello, traditionelle wie avancierte Momente, ein extrem melodiöses Sax korrespondiert mit getupftem „Synth-Piano“, das mich ein kleines bischen an Sun Ra erinnert. Sparsame, rhythmisierte, unbeschreibliche Musik zwischen allen Stühlen. Bestechend melodisierter Ambient Jazz in fragiler kammermusikalischer Grandezza, der irgendwann aktiver wird (Sax, Synth). Völlig entkleideter super-reduzierter Melodic Jazz in Groove (auch als betörende Miniatur). Zarter melodiereicher in sich ruhender ansatzweise groovender Balladen-Jazz (Ak.-Gitarre, Sax, E-Piano). Etwas Besonderes. (detlev von duhn)

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