Makaya McCraven: Deciphering The Message - Hilfe
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Makaya McCraven - Deciphering The Message

Cover von Deciphering The Message
Makaya McCraven
Deciphering The Message

Label Blue Note
Erstveröffentlichung 19.11.2021
Format CD
Lieferzeit 1 – 3 Werktage
Preis 12,00 € (inkl. MwSt. zzgl. Versand)
Rezension

Für sein neues Remix-Album »Deciphering The Message« kramte der in Chicago lebende Schlagzeuger und Produzent Makaya McCraven in den Gewölben des legendären Jazz-Labels Blue Note Records, um Klassikern von Art Blakey, Horace Silver, Hank Mobley, Kenny Burrell und Eddie Gale einen modernen Schwung zu verleihen.

Obwohl das Album Songs aus mehreren Jahren Blue-Note-Geschichte versammelt, spielt es sich wie ein zusammenhängendes Set, das in einer Show an einem einzigen Ort stattfindet. »Als ich alles zusammenfügte, wollte ich eine Erzählung schaffen, die dem Hörer das Gefühl gibt, in diesen Raum oder eine Bewegung hineinzufallen«, sagt McCraven. »Ich habe wirklich versucht, eine Platte daraus zu machen, nicht nur eine Reihe von Tracks.«

Und weil der Musiker schon immer ein kollaborativer Künstler war, enthält »Deciphering The Message« auch einige neu aufgenommene Elemente, zum Beispiel von dem Vibraphonisten Joel Ross, dem Trompeter Marquis Hill, dem Altsaxofonisten Greg Ward, den Gitarristen Matt Gold und Jeff Parker, dem Bassisten Junius Paul und von De’Sean Jones am Tenorsaxofon und der Flöte.

McCraven hofft, dass »Deciphering The Message« sowohl lehrreich als auch einfach nur gut anzuhören ist. "Ich möchte immer Musik machen, die die Leute auf eine Art und Weise anspricht, bei der sie nicken oder etwas fühlen oder die sie irgendwo hinführt«, sagt er. »Ich hoffe auch, dass sie sich die Quelle dieser Musik ansehen, wenn sie sie haben. Die Musik, die wir jetzt machen, ist Teil desselben Weges und steht in Verbindung, also möchte ich die Tradition ehren und etwas veröffentlichen, zu dem die Leute mitschwingen können."

Das schreibt unser Rezensent:
21er, etwas sehr Besonderes. Man kennt seine Leidenschaft fürs Samplen (siehe sein Meisterwerk Universal Beings, bei dem er Aufnahmen seiner eigenen Bands neu mixte und kombinierte), aber hier treibt er´s auf die Spitze: Er nimmt 13 in den 50ern und 60ern auf Blue Note erschienene Stücke, spielt die alle auch mit seiner Band neu ein, und mixt das originale alte mit dem neuen Material zusammen mit einer 6-minütigen Ausnahme als hochkonzentrierte/komprimierte kurze Tracks, rhythmisch durchweg zeitgenössisch aktualisiert, das Hauptaugenmerk liegt auf den zentralen Themen der jeweiligen Stücke und den neu entstehenden Grooves verschiedenster Art, teils polyrhythmisch, abgeleitet/beeinflußt von z.B. Hip Hop, Cumbia, Afro Beat, Breakbeats etc. (aber auch mal Post Bop-Elemente), höchstens unterschwellig swingend. Soli sind kurz gehalten bzw. laufen quasi nebenher, er verwendet immer wieder auch Instrumente, die in den Originalen gar nicht vorkamen, fügt auffällig oft Gitarren hinzu, sein eigenes Schlagwerk sowieso, zudem Bläser (inkl. Flöte), E-Piano, Vibrafon u.a. Manches wirkt hypnotisch, nichts irgendwie zerstückelt, alles fügt sich zu einem kongenialen schlüssigen bis neuartigen oft vielschichtigen Ganzen, das die Vergangenheit tief respektiert und liebt und mit dem Heute verschmilzt. Mal aufregend, gerne wunderbar fließend, immer wieder voll repetitiver Motive. Die stilistische Basis der Originale beschränkt sich nicht auf die klassische Blue Note-Hard Bop-Schule, der größte Teil gehört jedoch dazu, die Stücke stammen von Art Blakey (mehrfach, auch darüber hinaus spielt der eine wichtige Rolle, dient McCraven quasi als rhythmischer Sparringspartner, zudem wurden sogar Vokal-Samples aus diversen Blakey-Alben anderen Stücken beigemischt), Dexter Gordon, Kenny Dorham, Hank Mobley, Bobby Hutcherson, Clifford Brown. Das Ergebnis ist tolle NEUE Musik! Nicht nur für Jazz-Aficionados. Zum Schluß erinnert´s sogar ein wenig an Fela Kuti. (detlev von duhn)

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