Michelle David - The Gospel Sessions Vol. 4
Rezension
Gut ein halbes Jahr nach dem dritten, leider recht fantasielos betitelten Album folgt jetzt eben Vol.4 musikalisch aber auf demselben hohen Niveau. Wobei ich sicher bin, dass man die Alben mit jeweils eigenem und eigenständigerem Titel viel besser vermarkten könnte. Damit keine Missverständnisse entstehen: es handelt sich nicht um konkrete Sessions, denn The Gospel Sessions ist eben der Name von Shirley Davids vorzüglicher Band. Es geht hier auch keinesfalls um traditionellen Gospel-Sound, sondern um knackigen Soul & Funk, aber eben mit latenter Gospel-Note. Das liegt vor allem an Michelles fulminanter Stimme und ihrer inbrünstigen Leidenschaft beim Singen. Der Sound erinnert an die späten 60er, James Browns Soul-Diven Marva Whitney und Lyn Collins fallen mir als bewusst hochkarätige Referenzen ein. Die Amerikanerin singt schon großartig: kristallklar in höchsten Höhen, kraftvoll und voluminös in den unteren Registern klassische Gospel-Sozialisation, darf man vermuten. Ihre Band besteht aus überzeugenden niederländischen Musikern, die es hier authentisch nach historischem Funk, R&B, Psychedelic Soul, Reggae, Afro-Beat und sogar Latino-Salsa klingen lassen. Mit dominanter, messerscharfer Gitarre und pointiertem Gebläse, das Sounddesign muss sich hinter Klassenbesten wie der Daptone-Crew nicht verstecken. (Joe Whirlypop)
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