Africa Express - Presents Terry Riley's In C Mali
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Africa Express |
Presents Terry Riley's In C Mali
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Label |
Orchard |
Erstveröffentlichung |
30.01.2015 |
Format |
CD |
Leider nicht verfügbar. |
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Rezension
15er. Das legendäre Stück aus den 60s der Minimal Music-Ikone neu aufgeführt. Von einem 17-köpfigen gemischten Ensemble aus dem Westen (Damon Albarn, Eno, Nick Zinner/Yeah Yeah Yeahs, Jeff Wooton, Andi Toma/Mouse On Mars, Andre DeRidder) und (v.a.) aus Mali! So etwas hätte ich nicht für möglich gehalten. Aber ich bin überwältigt! Allein wie die verschiedenen Balafone, Kalimbas und Percussions, später Melodica, Geige, Gitarren und Flöte, nach und nach einsetzen und schnell einen unwiderstehlichen Sog, ja Groove erzeugen – göttlich! Dabei bleibt es nicht bei den so typischen ständig wiederholten doch unmerklich sich verändernden und bestechend überlagernden Motiven (für sich schon höchst reizvoll), hier werden in weit stärkerem Maße als in anderen Versionen des Stückes zusätzlich teilweise sich ebenfalls allerfeinstens überlappende und manchmal wunderbare selbständige Melodien erfunden, nun auch von mehreren Sänger/innen (grandios!), der wundervollen Kora, Ngoni und Imzad (ein Streichinstrument der Tuareg). Das alles entwickelt eine ungeheuer hypnotische Wirkung, eine berauschende phasenweise kontemplative Faszinationskraft, einen mitreißenden Trance-Effekt. Total begeisternd! Dabei wird die Intensität mehrfach weit runtergefahren, auch die Dichte (nur noch wenige Instrumente), sogar die Rhythmik verschwindet kurz, zugunsten einer wunderschönen filigranen feinziselierten Poesie. Natürlich gibt es streckenweise starke Afrika-Einflüsse, der Charakter des Stückes wird dann deutlich verändert. Irgendwie ist das aufregend und beruhigend zugleich. Fantastische Musik, ein ganz früher Anwärter auf meine Jahrescharts 2015. (dvd)