Vince Clarke - Songs Of Silence
Rezension
Reifes Solodebüt des Mittsechzigers, den wir natürlich von den jungen Depeche Mode, Yazoo und Erasure kennen. Hier gibt es allerdings keinen Elektropop, sondern ein „10 Stücke umfassendes Instrumental-Album von nicht kategorisierbarer Ambient-Schönheit“ (Promo-Lyrik) und das kann ich absolut bestätigen. Der in New York lebende Brite klingt hier elegant und souverän, die kühle, fast sakrale Soundästhetik bleibt durchweg schlank und übersichtlich. Rein instrumentale Musik ist ja manchmal nur schwer in Worte zu fassen, hier geht es aber doch recht abwechslungsreich zu, obwohl das Genre tatsächlich am besten mit Ambient beschrieben ist. Die fast beatfreie Electronica klingt angenehm analog, das sphärische Schweben als Basis wirkt nie pathetisch, sondern sanft fließend, atmosphärisch, elegant. Für Abwechslung sorgen tribalistisches Getrommel und ein pointiertes Cello (Reed Hays), etwas versteckt gibt es auch Gesang: einmal lautmalerisch auf den Spuren von Morricones Muse Edda Del'Orso, einmal im Hintergrund des historischen Volkslieds „Blackleg“. Entspannt pulsende Drones und krautige Sequencer entfalten kleine Tangerine Dream- und sogar Pink Floyd-Momente. Und wenn dann kurz vor Schluss doch noch ein gerader Beat einsetzt, wird ausgerechnet dieser an Plastikman erinnernde Song mit einer spanischen Gitarre illustriert. Insgesamt dominiert aber ein kühler und milde spaciger Vibe, der das Album zu einem keinesfalls unerheblichen Hörvergnügen macht. (Joe Whirlypop)
Tracklisting
01. Cathedral< |
>02. White Rabbit< |
>03. Passage< |
>04. Imminent< |
>05. Red Planet< |
>06. The Lamentations of Jeremiah< |
>07. Mitosis< |
>08. Blackleg< |
>09. Scarper< |
>10. Last Transmission |