Fred und Luna - Im Weltenraum
Rezension
Dieses Album hat mir zuletzt den Sommerurlaub im Auto versüßt. Denn Fred und Luna klingen nach flauschig-spaciger Electronica von unaufdringlichem Charme, dafür aber mit tiefenhypnotischer Wirkung. Die überwiegend instrumentalen Tunes pluckern und grooven zumeist mit unaufdringlichem Midtempo-Beat ,flächigen Synthies und eleganten E-Piano-Läufen dahin. Die Soundästhetik ist warm und analog, ein bisschen Post-TripHop (die Wiener Schule), auch ein bisschen krautig und deutlich an der zweiten Hälfte der 90er orientiert. Da passt gut, dass das traumhafte Album beim Münchner Compost-Label erschienen ist, bis heute ein Garant für musikalische Spezialitäten auch knapp neben dem Dancefloor. Am schönsten sind diese schwebenden Soundscapes mit schluffigem Beat und elektronischen Klangkaskaden, die sich wie Wasserfälle in Slow Motion anhören. Mein Lieblingstrack „No Glashütte No Harksheide“ saugt einen mit sanft fließenden Tastenklängen vor narkotisierendem Groove förmlich ein. So ähnlich klangen einst die breakbeatfreien Produktionen von LTJ Bukem, aber auch das unvergessene Elektrolux-Label mit seinen „Space Night“-Compilations. Hinter dem Projekt steht der Karlsruher Sugar Ray Buckmiller (aka Rainer Buchmüller), der mit wechselnden Partnern (u.a. Patrick Pulsinger) traumhaft schöne elektronische Musik von sphärischer Grandezza entstehen lässt. (Joe Whirlypop)