Yves Tumor - Safe In The Hands Of Love
Rezension
So mancher neue Release des britischen Electro-Pionier-Labels Warp macht es mir nicht allzu leicht, dieser hier packt mich allerdings von Anfang an. Yves Tumor produziert hier einen sehr eigenen, nur teilweise elektronischen Sound. Nicht zum Tanzen, aber auch nicht allzu experimentell. Aber durchaus klangforscherisch. Dabei gelingen ihm wuchtige Soundsapes von erstaunlicher Grandezza. Ich höre anfangs so eine Art dekonstruierten Dubstep, wo Organisches und Digitales fusioniert werden. Handgespielte Instrumente treffen auf Samples und Synthies, verwischen aber zu einem vielschichtigen Ganzen. Technisch ist das beeindruckend, aber auch musikalisch kann Yves Tumor bei mir punkten. Manches klingt wie Boards Of Canada mit raueren Dubstep-Sounds angereichert. Im Hintergrund zerfließt auch mal geisterhafter Gesang, die Beats bleiben im unteren BPM-Bereich. Nicht wirklich tanzbar, aber doch mit rhythmischer Struktur. Die Dynamik ist beachtlich, eruptive digitale Aufwallungen sorgen für teils epische Wucht. Die Single „Noid“ ist sogar fast Pop, leicht verschwurbelt, aber doch in der Nähe von Bands wie Pram. Überhaupt schleichen sich im Verlauf des Albums zunehmend Songstrukturen und Vocals ein, was dann am ehesten an Too Pure-Bands aus den 90ern erinnert. Das Promoinfo stellt Yves Tumr als Cyberpunk und „Gothic Soundscape Auteur” vor, womit ich gut leben kann. (Joe Whirlypop)
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