John Cale: POPtical Illusion - Hilfe
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John Cale - POPtical Illusion

Cover von POPtical Illusion
John Cale
POPtical Illusion

Label Domino
Erstveröffentlichung 14.06.2024
Format CD
Lieferzeit 4 – 7 Werktage
Preis 15,95 € (inkl. MwSt. zzgl. Versand)
Rezension

24er. Vor dem letzten Werk lag eine lange Pause, jetzt folgen gleich 2 kurz nacheinander. Zwar nicht verschwunden, aber vermindert ist die Experimentierfreude vom Vorgänger („Mercy“), geblieben die massive Vorliebe für Synthies und überhaupt Tasten aller Art.

Gewagt und sehr ungewöhnlich sind vor allem 2 Tracks; der eine beginnt als entspannter Pop mit angenehmen Harmony Vocals, ehe daraus urplötzlich harmonisch abgedrehte Avantgardismen (noch dazu rhythmisch vertrackte) entstehen, um anschließend, nach einer kurzen beides verbindenden Übergangsphase, zum Ursprungszustand zurückzukehren. Der andere entwickelt in allen Farben und Formen schillernde Tastenklänge, atmosphärisch, bedrohlich, dunkel, rhythmisch ankernd, repetitiv, sphärisch-spacy, verstörend, die behutsamen Beats formen sich irgendwann zu Grooves, der Gesang wechselt von poppig zu stark verfremdet, zum Schluss wird´s fast kakophonisch.

Ansonsten: Edel-(Songwriter-)-Pop gebettet in ruhigen Groove, teils mehrstimmig, mit ein paar tollen kurzen gegen den Strich gebürsteten Spitzen in der Tasten-dominierten Begleitung, anderswo ist der Groove offensiver und eindeutiger (das Piano hämmert, der Gesang kommt melodisch sehr attraktiv bis eingängig, die Stimmung harmonisch) oder er bewegt sich irgendwo dazwischen, wobei die Instrumentierung eine Einheit mit den Vocals bildet (und ein Hauch Wehmut aufkommt) oder ein abermals (moderat/dezent) hämmerndes Piano erneut grundiert.

Gelegentlich verzichtet Cale auf eine Rhythm Section (respektive Drum-Machines), in einem Fall wird dabei dennoch ein rhythmisches Bett geschaffen, über dem die hier besonders eindringlich-markante Stimme ihre absolut faszinierenden Bahnen zieht. (Noch) stärker elektronisch angelegte Nummern arbeiten mit manipuliertem Gesang (und besonders einfallsreichen und mehrschichtigen Synthies) oder kontrastieren atmosphärisch betonte Keyboards mit (selten) eingestreuten punktuellen harschen Gitarren. Ein monotoner Rocker setzt Letzteres nicht nur fort, sondern lässt sie, messerscharf und roh, dominieren. Weitere Songs betonen analog den oben beschriebenen Stücken ebenfalls den (zeitgenössisch konnotierten) Groove-Aspekt, um ihn explizit dem (im Verhältnis zu der jeweiligen Begleitung erheblich ruhiger wirkenden teils eminent melodiösen) Gesang gegenüberzustellen. Die 13 Tracks pendeln großteils um die 5 Minuten, oft wäre es in einem Blindtest schwierig, die Zeit ihrer Aufnahme zu bestimmen. Und die Qualität all dessen ist, wie beim Vorgänger, ausgesprochen hoch! (detlev von duhn)

Tracklisting
01. God Made Me Do It (don't ask me again) 04:48, <
>02. Davies and Wales 04:15, <
>03. Calling You Out <
>04:49, 04. Edge of Reason 05:23, <
>05. I'm Angry 05:25, <
>06. How We See The Light 04:45, <
>07. Company Commander 04:07, <
>08. Setting Fires 05:40, <
>09. Shark-Shark 05:00, <
>10. Funkball the Brewster 05:34, <
>11. All To The Good 04:30, <
>12. Laughing In My Sleep 05:45, <
>13. There Will Be No River 03:58
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