Black Pumas: Chronicles Of A Diamond - Hilfe
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Black Pumas - Chronicles Of A Diamond

Cover von Chronicles Of A Diamond
Black Pumas
Chronicles Of A Diamond

Label Ato
Erstveröffentlichung 27.10.2023
Format CD
Lieferzeit 1 – 3 Werktage
Preis 17,95 € (inkl. MwSt. zzgl. Versand)
Rezension

23er und zweite LP der musikalischen wie verkaufstechnischen Überflieger aus Austin um Singer-Songwriter extraordinär Eric Burton (schon seine Stimme ist besonders, gern kurz hochsteigend oder gleich im Falsett, und zwar für Momente teils auch irgendwie aggressiver als bei vergleichbarer Musik üblich, ansonsten zwischen rau und einfühlsam/gefühlvoll pendelnd).

Die Arrangement-Ideen strotzen vor ungewöhnlichen bis überraschenden Ideen (und atmen so eine Prise Freigeist, sind partiell/nur phasenweise ganz schön süffig/opulent), ihre Art von Soul (und Funk) mag gern in alten Zeiten wurzeln (vor allem den frühen 70ern), beinhaltet aber auch (gemäßigt) „modernere“ Elemente bzw. gewisse Wagnisse, manchmal unter Einbeziehung von Hip Hop-Einfluss (Rhythmik) oder Psychedelia (zwei, drei Mal, teils nur kurz), sogar Jazz (unterschwellig eher, selten, und mit geringem Anteil, in Form von Piano-Tupfern z.B.) in einem Fall gesanglich (hmm, sowas wie das Soul-Äquivalent von Talking Blues?).

Richtig retro wirkt jedenfalls kaum etwas, immer wieder werden tradierte Spielweisen und Sounds aufgebrochen, mal minimal, mal stärker. Heraus kommt ein definitiv eigenes Ding, freilich fast immer von den alten Heroen inspiriert. Das atmet dann mehrfach den Geist von Curtis Mayfield (mal als eine Psychedelic Soul-Ballade, mal als tanzender 70s-Funk inklusive kurzer schroffer Querschüsse, mal vermischt mit Marvin Gaye-Anleihen). Dann wieder geht es in Richtung leicht rockender R´n´B mit kräftigem Analog-Synthie oder einem Soul-Funk-Mix mit schroffer Rock-Gitarre und modernisiertem Rhythmus und Synth-Solo (sehr agil!), klingt besonders brillant und z.T. kontrastierend arrangiert (punktierend, nackt bis voluminös, mit geilen Fuzz-Einlagen bei ansonsten akustischem Gitarreneinsatz, klasse Backing Vocals und Groove, treibend). Weitere Balladen überraschen am Ende mit Gospel-Elementen, pendeln zwischen filigran und süffig mitsamt Keyboard-Schleiern und Psyche-Gitarren, verweigern sich klarer stilistischer Zuschreibungen (in bestechender oft supersanfter Atmosphäre, dominiert von akustischer Gitarre jedoch unterbrochen von einer superben E-Guitar-Einlage, die ein wenig an die Beatles denken lässt). Erst das abschließende „Rock And Roll“ ist eben das nicht und enttäuscht leicht. Koryphäe Shawn Everett mixte (fabelhaft), verwendet werden auch Orgel, Mellotron, Streicher, E-Piano, „normale“ Keyboards, ein kleiner Chor, (wenig) Bläser. Klare Empfehlung! (detlev von duhn)

Tracklisting
01. More Than a Love Song <
>02. Ice Cream (Pay Phone) <
>03. Mrs. Postman<
>04. Chronicles of a Diamond<
>05. Angel<
>06. Hello <
>07. Sauvignon<
>08. Tomorrow<
>09. Gemini Sun<
>10. Rock and Roll
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