Rezension
Zweite LP der Engländerin. Von derselben Klasse wie das Debut. Zeitgenössische Songwriter-Kunst, wie sie sein soll: Unberechenbar, vielfältig in Stilistik wie Instrumentierung, Arrangement und Stimmung, gesanglich sehr variabel/wandlungsfähig, detailreich, ausdrucksstark (einfach top!). Noch dazu teilweise rhythmisch immens beweglich/flexibel. Oft werden akustische Klänge (eine fast omnipräsente Gitarre, aber in unterschiedlicher Gewichtung, von tragend bis Beiwerk; häufig Piano und Sax respektive Klarinette; sporadisch Vibrafon, Geige) mit Synthies (aber keinen E-Gitarren) bzw. Keyboards verbunden. Auf der einen Seite steht eine Art „offener“ intelligenter (Indie) Songwriter-Pop ohne direkte Vorbilder, manchmal unter Spannung, oder dramatisch dezent zugespitzt, mal partiell mit natürlichem (auch im Song verändertem) Groove unterlegt. Auf der anderen Seite: Sparsamer kunstvoller sachter nackter bis zarter phasenweise auch suggestiver Folk (auch hier: Offen, ohne Vorbilder oder gar traditionelle Grundierung); der gelegentlich in so etwas wie „Modern Folk Pop“ übergeht (Letzterer steht in einem Track auch für sich, punktuell mit weiteren Roots-Elementen versetzt), in einem Fall im letzten Drittel eine komplexe Verdichtung erfährt, bis in freigeistige, kurz einen Hauch jazzige Bereiche hinein. 2 Songs koppeln ein sanftes leicht geheimnisvolles Intro mit modernen „tanzenden“ Grooves (Kate Bush in upgedated? An deren spätere Arbeiten erinnern von Ferne eh ein paar Stellen). Ein eigenständiges/individuelles, hochwertiges/gehaltreiches Werk, sehr zu empfehlen! (detlev von duhn)
Tracklisting
1. The Ghost< |
>2. I Can Hear The Birds Now< |
>3. Pavlov's Dog< |
>4. Crown Shyness< |
>5. Say My Name< |
>6. Hungry< |
>7. Feet of Clay< |
>8. Touch Me< |
>9. The Orange |
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