John Cale: Mercy - Hilfe
hilfe

John Cale - Mercy

Cover von Mercy
John Cale
Mercy

Label Domino
Erstveröffentlichung 20.01.2023
Format 2-LP+DLC
Lieferzeit 4 – 7 Werktage
Preis 28,95 € (inkl. MwSt. zzgl. Versand)
Rezension

Schwarzes Doppel-Vinyl im Gatefold cover, mit bedruckten Innenhüllen und Downloadcode.

John Cale kündigt "Mercy", sein erstes neues Album mit eigenen Songs seit einem Jahrzehnt an.

Wieder einmal hat Cale die Art und Weise, wie seine Musik gemacht wird, klingt und sogar funktioniert, neu definiert. Sein fesselndes 12-Track-Album "Mercy" bewegt sich durch echte Dark-Night-of-the-Soul-Elektronik hin zu verletzlichen Liebesliedern und hoffnungsvollen Überlegungen für die Zukunft. Trump und Brexit, Covid und der Klimawandel, Bürgerrechte und Rechtsextremismus - Cale ließ die schlechten Nachrichten des Tages in seine Zeilen einfließen, ob das nun bedeutete, über die Souveränität und den rechtlichen Status des in polnähe schmelzenden Meereises nachzudenken oder über die ungelenke Bewaffnung der Amerikaner.

Für "Mercy" hat Cale einige der neugierigsten jungen Köpfe der Musikwelt um sich versammelt: Animal Collective, Sylvan Esso, Laurel Halo, Tei Shi, Actress. Sie sind nur ein Teil der erstaunlichen Besetzung hier, brillante Musiker, die in Cales vollendete Vision der Welt hineinklettern und ihm helfen, sie neu zu gestalten.

Unser Rezensent hat's gehört:
In jeglicher Hinsicht ein ungewöhnliches Spätwerk: John Cales erstes Album mit eigenen Songs seit gut zehn Jahren ist ein dunkel-getragenes Panoptikum in höchst eigenwilliger Stimmung. Schon die Instrumentierung fällt aus jedem Rahmen, denn der mittlerweile fast 81-jährige Waliser bringt Streicher und Electronics zusammen. Andere Künstler seines Reifegrads hätten sich vielleicht nochmal ans Solo-Piano gesetzt, um den Karrierewinter betulich angemessen zu begrüßen, der starrköpfige Cale wagt dagegen (wieder mal) Neues. „Dark-Night-of-the-Soul-Elektronik“ wird vom Promo-Info angeboten, finde ich gar nicht übel. Beats und Klangflächen sind digitalen Ursprungs, dazu kommt häufig ein E-Piano und diese bis heute mächtige und Respekt verlangende Stimme. Die Arrangements sind anfangs ein wenig wattig und verwaschen, die Atmosphäre leicht sakral aber eben mit teils dopen Beats vor sanftem elektronischem Drone. Manchmal kommen dann noch ebenso undogmatische wie unaufdringliche Streicher dazu, alles zum Nutzen von Cales bis heute majestätischer Stimme. „Mercy“ klingt also keinesfalls wie ein routiniertes Alterswerk, sondern weise und wagemutig. Was auch die Gästeliste bestätigt, denn mit Animal Collective, Sylvan Esso, Laurel Halo, Tei Shi und Actress holt er sich deutliche jüngere Künstler*innen ins Studio. (Joe Whirlypop)

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