Nina Hagen: Unity - Hilfe
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Nina Hagen - Unity

Cover von Unity
Nina Hagen
Unity

Label Grönland
Erstveröffentlichung 09.12.2022
Format CD
Lieferzeit 1 – 3 Werktage
Preis 18,95 € (inkl. MwSt. zzgl. Versand)
Rezension

Nach elf Jahren Studiopause doch noch ein neues Album (auf Grönland Records) der mittlerweile 67-Jährigen ich war zunächst nur mäßig motiviert, darüber zu schreiben, aber mit der Vorab-Single hat sie mich sofort gekriegt. Denn ihr „16 Tons“-Cover (der Country-Klassiker aus der Feder von Merle Travis von 1947) finde ich nicht uninteressant, wobei man sich schon fragt, warum sie das macht. Auch die hier eröffnende Vorab-Single „Unity“ vom letzten Jahr hat mir mit entspanntem Reggae-Groove, „Black Lives Matter“-Message und Gast George Clinton (Parliament/Funkadelic) gut gefallen. Ihre richtig guten Alben („Nina Hagen Band“ und „Unbehagen“) stammen allerdings aus den späten 70ern und seither kam Nina Hagen doch eher durch allerlei selbst inszenierte Skandälchen in die Schlagzeilen, während ich mich an gute Musik kaum erinnern kann. Jetzt also eine neue Chance: Das eingedeutschte „Shadrack“-Cover mit Vocoder-Voice und 80er-Computer-Beat hat tatsächlich einen Hauch von P-Funk abbekommen, zusammen mit den bereits erschienen Singles ist das eine solide Basis für ein Comeback-Album Im Weiteren bleiben Songs und Genres aber sprunghaft und ein bisschen verbissen. Ich höre kernigen Postpunk und eingängigen Soulrock, weitere Fremdsongs (Bob Dylan aua!, Sheryl Crow), aber auch Rave-Rock mit Sample-Kunst zum „Atomwaffensperrvertrag“ das wirkt dann doch etwas aus der Zeit gefallen. Auch Gäste wie Liz Mitchell (Boney M), Lene Lovich und Bob Geldof wirken nicht ganz taufrisch. Insgesamt ist „Unity“ also das erwartet erratische Werk, das aber durchaus seine Momente hat. Zweifellos ist sie in guter Form, die Stimme ist bis heute eine vielseitige Waffe, die von Punkrock über Gollum bis Operette alles drauf hat, was laut und schrill ist. (Joe Whirlypop)

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