Young Gun Silver Fox - Ticket To Shangri-La
Rezension
Ich finde diese Band einfach großartig, kann mir aber auch gut vorstellen, dass ihr Sound für viele Musikfans gewöhnungsbedürftig ist. Bedienen sich Andy Platt und Shawn Lee doch bei auf den ersten Blick bei uncoolen Bands, slickem Westcoast-Sound, purem AOR und souligem Softrock. Wegen solcher Genres wurde einst Punk erfunden heute finde ich beides ganz großartig. Andy Platt (Mamas Gun) bringt dazu die perfekte Blue Eyed Soul-Stimme mit, die in Arrangements mit perfekten Harmonies noch eleganter wirkt. Produzent und Multiinstrumentalist Shawn Lee halte ich schlicht für ein Genie jede neue seiner zahlreichen Veröffentlichungen ist für mich ein Ohrenschmaus. Auf diesem vierten YGSF-Album haben sie endgültig zur Perfektion gefunden, dies ist meisterliche Produktionskunst, die virtuos die schönsten musikalischen Momente des Mainstream-Rock der 70er und frühen 80er neu entfaltet mit perfekten Satzgesängen, domestiziertem Funk und chromglänzenden Gitarren. Und natürlich immer wieder Fender Rhodes, dem genredefinierenden Instrument jener Epoche. Sehr präsent ist Lees famose Akustikgitarre selten einen so lässig groovenden Sechssaiter gehört. Die Songs sind dazu supereingängig und perfekt für relaxte Hüftschwünge geeignet. Die Referenzen reichen von Doobie Brothers über Steely Dan bis zu Toto, Isley Brothers und Alan Parsons Project. „Too Slow To Disco“ in Reinkultur, für mich ein euphorisierendes Vergnügen vom ersten bis zum letzten Song. (Joe Whirlypop)