Valerie June - Under Cover (lim.ed. Magenta Red Vinyl)
Rezension
Quasi ein Zwischendurch-Projekt, 8 Tracks auf einer knappen halben Stunde, aber was für eins! Nur Coverversionen, Songs vom Edelsten und aus verschiedensten Ecken, doch wie sie die interpretiert, besitzt fast durchweg große Klasse! Sie haucht den meisten Tracks ein völlig neues Leben ein, stimmlich z.T. faszinierend, stilistisch oft stark verändert, und wirkt dabei, mit ein paar Ausnahmen, erstaunlich homogen. Großteils mischt sie auf ihre eigene Art Songwriter-Pop mit Roots-Einflüssen (jeweils mehrere, in wechselnden Schwerpunktsetzungen), manchmal kommt eine kleine Prise Dream Pop hinzu, die Gangart ist in der Regel balladesk (oder wenigstens, sagen wird, halb-balladesk). Die Stücke stammen von Nick Drake (wunderbar!), Mazzy Star, Gillian Welch, John Lennon (ausgerechnet Imagine, klingt recht gut, ist aber eigentlich der einzige Track, bei dem das Konzept nicht so richtig funktioniert, die Eigenständigkeit fehlt), Bob Dylan (super, stilistisch ein Ausreißer, in Richtung Country-Soul), Joe South (ebenfalls etwas anders, weil ziemlich pur im Southern-R´n´B-Terrain verhaftet, zudem erheblich süffiger als sonst), und 2 weitere Songs, die aus dem Rahmen fallen: Von Frank Ocean und Nick Cave, beide als introspektive Piano-Balladen gestaltet, in einem Fall richtig originär, ganz langsam tropfend (Ocean, großartig). Die Drake- und Lennon-Songs befanden sich übrigens bereits auf der Deluxe-Fassung des vorigen Albums. Klare Empfehlung, reif, gehaltvoll, mit Langzeitwirkung. (detlev von duhn)
Tracklisting
1. Pink Moon (Nick Drake)< |
>2. Fade Into You (Mazzy Star)< |
>3. Look At Miss Ohio (Gillian Welch)< |
>4. Godspeed (Frank Ocean)< |
>5. Imagine (John Lennon)< |
>6. Don’t It Make You Want To Go Home (Joe South)< |
>7. Tonight I’ll Be Staying Here With You (Bob Dylan)< |
>8. Into My Arms (Nick Cave & The Bad Seeds) |