Touraj - Me Without You, The Spring Without You
Rezension
Manche nennen ihn den Scott Walker des Irans dieser Promo-Trigger hat bei mir gleich funktioniert. Fun In The Church Records veröffentlicht jetzt bislang unveröffentliches Material des 2019 verstorbenen iranischen Sängers und Musikers. Auch das psychedelisch-bunte Cover verheißt Besonderes. Die musikalische Blütezeit von Touraj Shabankhani lag in den späten 60ern und 70ern, als das damalige Persien ein durchaus westlich orientiertes Land war. So klingen nun auch diese Aufnehmen des Mannes, der in erster Linie als Komponist für im Land berühmte Sängerinnen und Sänger erfolgreich war. Als Musiker verbindet er folkloristische Tradition mit westlicher Moderne. Details zur Herkunft der Aufnahmen kenne ich nicht, sie dürften aber runde 50 Jahre alt sein und klingen technisch vorzüglich. Touraj singt ein wenig exaltiert und süßlich, expressiv und eigenwillig in fremden Zungen, was auch dank der etwas melodramatischen Arrangements tatsächlich an Scott Walker erinnert. Streicher, Flöte, Orgel, Tablas, Oud und auch mal WahWah- und Acid-Gitarre sorgen für Spätsechziger-Feeling, auch der Plektrum-E-Bass tut das Seine. Referenzen könnten auch Rodriguez und Shuggie Otis sein. Die Songs sind melancholisch-wehmütig, haben milde orientalische Harmonien, sind ansonsten aber deutlich in der westlichen Popkultur verankert. Eine spannende und für mich bislang ungehörte und zweifellos erfrischende Stil- und Kultur-Fusion. (Joe Whirlypop)
Tracklisting
1. Take a Blue Handkerchief< |
>2. Dream of the Alley< |
>3. Me Without You, the Spring Without You< |
>4. The Desert< |
>5. The Omen< |
>6. My Beloved Feathered< |
>7. The Unique Gem< |
>8. Take My Lonely Hand< |
>9. The Distance< |
>10. The Garden< |
>11. Not Anymore< |
>12. Swallows In Love< |
>13. Instrumental (Baghcheh Theme)< |
>14. The Tale |