!!! (Chk Chk Chk) - Let It Be Blue
Rezension
Über die Jahre eine meiner Lieblingsbands im freifließenden Groove: Die New Yorker Dance-Rocker überzeugen auch mit ihrem neuesten Werk (mittlerweile das neunte) mit undogmatischen Funk-Brechern zwischen Elektro, Punk-Attitude und reichlich Party-Hedonismus. Nach ungewohnt sanftem Folk-Intro kommt gleich der erste Floorfiller: „A Little Bit More“ hat harten Beat, funky Handclaps und hypnotische Dub-Effekte zu bieten, ein sicherer Hit für die openminded Dancefloors dieser Welt. Auch im Weiteren ist die Abwechslung tanzbarer Grooves erfreulich groß. Besonders gelungen finde ich „Un Puente“ mit Gastsängerin Angelica Garcia, die dem harten Stomper coole Electro-Latino-Vibes verpasst. Großartig auch die virtuosen Cut-Up-Vocals im proto-hiphoppigen „Panama Canal“. Die Produktion ist wendig und tricky, die Tracks hypnotisch, funky und abwechslungsreich. Die Nische von !!! heißt also erneut postmoderner, (teil-)digitalisierter Funk. Auf der Basis von 70er-Roots, aber auch postpunkigem 80er-Funk aus der Talking Heads- und A Certain Ratio-Schule. Mal eher House, mal DFA-Dancepunk, mit kleinen Hi-Energy-, Gospel- und Retro-Disco-Elementen oder gleich electropoppig aus den 80ern („It's Grey It's Grey“). Glamourös und newyorkish, bei aller Floortauglickeit doch immer als Band erkennbar und mit richtig eingängigen, teils fast poppigen Songs am Start. Vielleicht stellt Nic Offer mit seiner Crew ja so etwas wie ein New Yorker Pendant zu den europäischen Daft Punk dar? (Joe Whirlypop)
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