Chris Imler - Operation Schönheit
Rezension
Cooler Mix aus Electro-Pop, Acid Wave, Rock-A-Billy-Dub
Chris Imler, stehender Schlagzeuger, Dandy mit Offbeat, „Grandseigneur des Berliner Undergrounds“ (taz), akzentuiert seit lang vor Mauerfall unzählige Berliner Musikangelegenheiten (The Golden Showers, Die Türen, Peaches, Jens Friebe, Oum Shatt, Driver&Driver u.v.m.) und bespielt seit einem Jahrzehnt als Solo-Künstler die Bühnen Europas.
Nun hat er mit „Operation Schönheit“ sein bislang, nun ja, schönstes Album aufgenommen. Dabei subvertiert die warme Produktion von Benedikt Frey ihre eigene Schönheit mit Scheppern, Klimpern und Sägezahnsynthies, macht also die Schönheits-OP am Werk zu dessen Thema: Ganz in der Tradition der experimentelleren und elektronischen Post-Punk-Flanke, in der Imler und sein einzigartiger Groove stehen. Man muss übrigens keine Fachkraft aus dem Berliner Post-Punk-Underground sein, um zu spüren: Dieser Imler-Groove besteht aus Rhythmus, der singt, Gesang, der tanzt, und Look, der sitzt.
Das hört unser Rezensent:
Getragen von monotonem, breakfreiem Getrommel, stur geradeaus pflügend, singt Imler coole Phrasen mit lässiger Nonchalacne, angereichert mit allerlei dub-ähnlichen Effekten (Echo-Trompete, Samples, minimalistischem Scheppern). Gesanglich und strukturell erinnert manches an Suicide, Referenzen könnten auch DAF und Cabaret Voltaire sein. Das Klangbild ist insgesamt übersichtlich, die Beats extrem gradlinig und voodoohaft, der Vibe dunkel und spacig. Die Musik wirkt unprätentiös und fast komplett zeitlos (mit Tendenz zu 80er Sounddesigns), letztlich hören wir semielektronischen Postpunk. (Joe Whirlypop)
Tracklisting
1. Temperature< |
>2. Dissapoint Me< |
>3. Movies< |
>4. Schau Hin< |
>5. Emptiness Full of Stars< |
>6. Operation Schoenheit< |
>7. Shining< |
>8. Whip Me< |
>9. Spooky Action At a Distance< |
>10. Chimaeren Embryo |
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