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Animal Collective - Time Skiffs

Cover von Time Skiffs
Animal Collective
Time Skiffs

Label Domino
Erstveröffentlichung 04.02.2022
Format CD
Lieferzeit 4 – 7 Werktage
Preis 15,95 € (inkl. MwSt. zzgl. Versand)
Rezension

CD im Mini-Gatefold Sleeve+Posterbooklet

Time Skiffs ist der abendfüllende Nachfolger des 2016 erschienenen Albums Painting With und enthält neun neue Tracks, die von Avey Tare, Deakin, Geologist und Panda Bear im Laufe des Jahres 2020 aufgenommen wurden.

Time Skiffs, das erste Studioalbum des Quartetts seit mehr als einem halben Jahrzehnt, fühlt sich an, als würde man einem Gespräch unter vier alten Freunden lauschen, so wie es sich in ihren unausgegorenen Anfangstagen oder in der Blütezeit von Strawberry Jam anfühlte. Die neun Songs sind Liebesbriefe, Notsignale, Freiluftbeobachtungen und Entspannungshymnen, die Botschaften von vier Menschen, die in Beziehungen, Elternschaft und Sorgen von Erwachsenen hineingewachsen sind. Aber sie haben wie immer diesen einzigartigen Sinn für forschendes Staunen. Es gibt Harmonien, die so üppig sind, dass man darin baden möchte, Texturen, die so faszinierend sind, dass man ihren Zauber entschlüsseln möchte, Rhythmen, die so kompliziert sind, dass man sie einzeln decodieren möchte. Hier ist ein Animal Collective jenseits der 20, das immer noch auf der Suche nach dem ist, was als Nächstes kommt.

Das meint unser Rezensent:
Für ein paar Jahre waren sie quasi meine Lieblings-„Indie“-Band, nach diversen Stiländerungen irgendwann nicht mehr. Das hier, seit längerem endlich eine neue reguläre Studio-LP, ist zwar keine Rückkehr zur gloriosen Magie von Alben wie Merriweather Post Pavilion oder Strawberry Jam, klingt auch nicht genauso, aber die alte bunte schillernde Vielfalt der Sounds, die Farbenpracht ist da, teilweise auch die faszinierende Mehrstimmigkeit der Vocals (zumindest punktuell, wenn auch z.T. etwas weniger komplex, doch in fast jedem Song eingearbeitet). Mündend in vielschichtiger Popmusik (in weitem Sinne) von ganz erheblicher Klasse, nur moderat aktualisiert, kein „Future Pop“ wie damals, dafür in vielen Passagen wunderbar (zeitgemäß) psychedelisch leuchtend, fluoreszierend, mal von versteckten Spät-60er-Einflüssen durchsetzt, mal eine Art Psyche-Space, mal schon beinahe Trance-artig (die Psyche-Anleihen auf die Spitze getrieben). Für mein Gefühl haben sie zudem das ehedem recht hohe elektronische Flair deutlich vermindert (ohne daß es verschwunden wäre). Von besonderem Reiz ist die Rhythmik (neben ein paar simpel gestalteten Tracks): Mehrfach über weite Strecken fast stoisch wirkend (bei geraden Rhythmen, allerdings raffiniert bis unorthodox aufgebaut!), anderswo (wenigstens 3x) so komplex, daß es Mühe macht, sie zu „entziffern“, obwohl sie einen flüssigen Eindruck machen, und zwischendurch häufiger 1,2 geschickt platzierte Breaks im Song, die das Dechiffrieren manchmal noch schwieriger machen all das kommt so irgendwie selbstverständlich und natürlich daher, daß es einfach Spaß macht, freudvoll auflockert, die Attraktivität weiter steigert, auch ohne eine weitergehende Analyse zu starten. Am Anfang oder (vornehmlich) Ende der Mehrheit der Stücke zerfasern die kompakten Songstrukturen bewußt, z.B. auf spacige Art, weitgehend rhythmuslos, teils leicht verweht. Ansonsten erfreuen hier federleichte, dort nahtlos im Fluß eingebettete repetitive Passagen oder Karibik-Spuren, vor allem aber die reiche Melodik! Mit 1,2 Ausnahmen gefallen mir alle Songs sehr, einer erreicht tatsächlich die alte berauschende Qualität, 2 weitere annähernd! Ich bin ausnehmend positiv überrascht! (detlev von duhn)

Tracklisting
A1 Dragon Slayer 3:56<
>A2 Car Keys 4:36<
>B1 Prester John 6:29<
>B2 Strung with Everything 6:56<
><
>C1 Walker 3:47<
>C2 Cherokee 7:50<
>D1 Passer-by 4:18<
>D2 We Go Back 3:23<
>D3 Royal and Desire
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