Tara Nome Doyle: Vaermin - Hilfe
hilfe

Tara Nome Doyle - Vaermin

Cover von Vaermin
Tara Nome Doyle
Vaermin

Label Modern
Erstveröffentlichung 28.01.2022
Format LP
Lieferzeit 4 – 7 Werktage
Preis 26,95 € (inkl. MwSt. zzgl. Versand)
Rezension

Eine irisch-norwegische Berlinerin, deren Debut schon für Begeisterung sorgte. Für meinen Geschmack noch eine Steigerung! Partiell auch eine (gemäßigte) Veränderung. Ihr Gesang ist noch stärker (und variabler) geworden, ganz wundervoll phasenweise, tief berührend; großer Stimmumfang, gehaucht, sinnlich, kraftvoll strahlend, süß, zärtlich, in höchste Höhen steigend wie des Öfteren dunklere bzw. kühle Färbungen, dehnbar und immens wandlungsfähig, reich phrasierend oder leicht fatalistisch. Ihr Edel-(Indie-) Pop erinnert nur noch sehr wenig an Kate Bush, Parallelen (aber jeweils nur manchmal und in Einzelaspekten!) höre ich zu Soap&Skin, Anna von Hausswolff, vielleicht Nico (aber ihre Stimme geht weiter); entfernt auch mal gewissen Stücken von Julia Holter nicht unähnlich. Anspruch, Abwechslung und eine eigene Handschrift paaren sich. Die gelegentlichen Gitarren vom Debut fehlen nun ganz, alles konzentriert sich auf die Tasten, viel Piano und auch Orgel, zudem Keyboards und Synthies, ab und zu eine effektvoll eingesetzte kleine Streichergruppe. Drums kommen, wenn überhaupt, immer erst später im Song hinzu, zur Hälfte fehlen sie ganz. Viel gutes reiz- und gehaltvolles Songmaterial von unterschiedlichem Charakter, im Einzelnen: Aus rhythmuslos getragenem Beginn wird eine Ballade, langsam Richtung Drama verdichtet, z.T. unorthodox-attraktiv-beweglich die rhythmische Unterlegung, gewissermaßen modern wirkend. Mehr von diesen Beats, langanhaltende Orgelflächen darüber, ein bewußt „kalt“ klingender Song. Ein radikal reduzierter dunkler Track. Faszinierende mehrstimmige Gesangsarrangements in leicht außerweltlich (und a-capella). Melancholisch an- und abschwellend, ein Hauch Klassik (aber wirklich nur ein Hauch). Einigermaßen „normaler“ doch gleichfalls sehr aparter Songwriter-Pop, elegisch, etwas repetitiv. 2 richtig langsame traurige tropfende und teils leise teils sich aufschaukelnde Drama-Balladen (hier sind die Kate Bush-Anklänge vom Debut noch am ehesten spürbar). 2 ein bischen bedrohlich anmutende Nummern, langsam und repetitiv pulsierend der eine, relativ dunkel und kalt mit jedoch viel beweglicherer Orgel als sonst der andere, zwischendurch unterschwellig fast ein wenig tanzend, irgendwie. Eine kontinuierliche Steigerung der Intensität und Dichte. Der Schlußpunkt besitzt einen leisen folkigen Kern, in ungewohntem Kontext. Exzellente Platte, sehr zu empfehlen! (detlev von duhn)

noch mehr von Tara Nome Doyle