Dunkelziffer - In The Night
Rezension
Auch das zweite Dunkelziffer-Album von 1984 verdient seine Wiederveröffentlichung. Das Kölner Kollektiv mit künstlerischem Ansatz beginnt mit schrägem Weirdo-Reggae, wie ihn zeitgleich auch Can-Kollege Holger Czukay gespielt hat. Im Weiteren dann eher freigeistiger Postpunk mit Kraut-Roots, sauber produziert und elegant arrangiert. Bands wie Rip, Rig & Panic kommen mir in den Sinn, aber auch Velvet Underground (das Monoton-Stoische) und Can (Kölner Kraut-Psychedelik).
Mit nicht allzu dominantem Sax, dunkel-atmosphärisch inszeniert, die Vocals bleiben oft im Hintergrund. Man wollte sich erkennbar von angesagten Bands absetzen. Kurze Jazzrock-Assoziationen werden schnell durch kantige Sounds verdrängt. Highlight ist das zehnminütige „Oriental Café“ mit intensiv-perkussivem Can-Appeal. Insgesamt ein komplett zeitloses Werk gegen alle Genre-Konventionen. (Joe Whirlypop)
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