Squid: Bright Green Field - Hilfe
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Squid - Bright Green Field

Cover von Bright Green Field
Squid
Bright Green Field

Label Warp
Erstveröffentlichung 07.05.2021
Format CD
Lieferzeit 4 – 7 Werktage
Preis 16,95 € (inkl. MwSt. zzgl. Versand)
Rezension

Die BBC setzte Squid auf ihre Longlist "Sounds of 2020" - nun veröffentlicht die Brightoner Band ihr Debütalbum "Bright Green Field", produziert von Dan Carey (Black Midi, Fontaines DC, Kate Tempest, Franz Ferdinand).

"Bright Green Field" ist ein absolut durchdachtes Werk, mit einem klaren inneren Tempo, basierend auf einer komplexen Struktur. Die Intensität des Squid Sounds ist dermassen brennend, das Feuer dermassen ansteckend und die leidenschaftliche Hitze dermassen intensiv, dass sich schon die Arbeit an dem Album wie Fieberwahn anfühlt. Das Ergebnis umschifft nicht nur Genregrenzen, sondern transzendiert sie, so dass eine Verlaufskurve unmöglich vorherzusagen ist. Field-Recordings von Kirchenglocken und Bienen treffen auf ein von der Decke pendelndes Mikrofon in einem Raum voller Gitarrenverstärker. Im Verlauf der ersten Single "Narrator" versinkt ein massiver Funk-Einschlag im krachenden Chaos, während Gastsängerin Martha Skye Murphy ihre Harmonien darüber ausbreitet. Es folgen atmosphärische Postrock-Weiten, immersive Kompaktheit verbunden mit dezenten Bläsern, stacheliger Post-Punk mit wildem Kraut-Jazz, Orchester-/Jazzmusiker:innen wie Saxofonist Lewis Evans (Black Country, New Road) und Multiinstrumentalistin Emma-Jean Thackray spielen einige Arrangements ein. Die Musik von Squid - mal aufgebracht und disharmonisch, mal vollkommen im Groove und im Fluss – reflektiert die Verwerfungen, die unsere Welt auszeichnen. Die Band hat ein Faible für Paradoxien und Widersprüche und ihr Album eine Push/Pull-Dynamik, die immer wieder Spannung aufbaut und löst. "Bright Green Field" ist ein ausgelassenes, eindringliches Werk, das die Unsicherheiten der Welt mit einer Neugier, einem Forscherdrang verbindet, immer neue Richtungen einschlägt und sich auf immer neues Terrain bewegt.

Unser Rezensent hat reingehört:
Neu bei Warp Records, aber kaum elektronisch. Dieses Debütalbum bekam zu Recht reichlich Vorschusslorbeeren, klingt es doch ebenso frisch wie unkonventionell, stilistisch irgendwo zwischen funky 80er-Postpunk, LCD Soundsysrem und Talking Heads. Der trockene Groove ist fast immer funky, die beiden feinen Gitarren setzen die Akzente. Die Vocals sind expressiv geshoutet und erinnern an James Murphy, dennoch wirkt die Musik eher intensiv als hart. Die Songstrukturen sind komplex und abwechslungsreich, dennoch sind die Songs rund und oft eingängig. Die Typen sind versierte Musiker (Bass und Gitarre sind zweifellos virtuos), stellen sich damit aber in den Dienst der Sache und kreieren einen sehr kompakten, fast schon komprimierten, schwitzigen Bandsound. Die Gitarre liefert verspielte Licks und Miniaturen statt stumpfer Riffs und der emotionale, eruptive Gesang ist ein echtes Alleinstellungsmerkmal von Squid. Analoge Keyboards bleiben eher atmosphärisch am Rande, auch Bläser bilden kotrastreiche und doch harmonische Ornamente. Die Band kommt aus Brighton und hat von Anfang an einen höchst individuellen Sound gefunden. Anspruchsvoll, aber garantiert auch mit Option zu größeren Erfolg. Kurz: endlich mal wieder ein komplett eigenständiger Newcomer mit höchstem Wiedererkennungswert.(Joe Whirlypop)

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