Niels Frevert - Putzlicht
Rezension
Frevert hat das Korsett des Liedermachers abgestreift und seine neuen Songs - zusammen mit dem Produzenten Philipp Steinke (Boy, Revolverheld, Kettcar) - in einen großen, druckvollen, unaufgeregten und modernen Bandsound gegossen. Textlich umkreisen die neuen Songs die großen Themen: Verlorenheit, innere Krise, die Suche nach dem Weiter, dem Weg zurück zum Glück. Alles ist unverschämt leichtgängig und catchy, voll von großen Melodien und herrlichen Harmonien. Frevert ist der ewige Geheimtipp und Kritikerliebling - von Musikerkollegen verehrt, von einigen zehntausend Fans geliebt und von der breiten Masse ignoriert. In den frühen Neunzigern machte er mit seiner Band Nationalgalerie Rockmusik mit klugen deutschen Texten, seit 1997 ist er allein unterwegs und veröffentlicht alle paar Jahre ein Album mit Liedern von so seltener feinsinniger Schönheit, dass ihm Fans und Kritiker jedes Mal erneut verzückt zu Füßen liegen. Niels Freverts sechstes Album "Putzlicht" ist einer dieser seltenen Glücksfälle, wenn ein Musiker an den Nullpunkt kommt, sich und seine Kunst neu erfinden muss und dabei etwas erschafft, das wie das Protokoll seiner Transformation und Auferstehung wirkt und von universeller Bedeutung ist. Alles, was Niels Frevert ausmacht, der Kern seiner Kunst, ist hier kondensiert zu etwas Neuem, Erhabenem von dunkel schimmerndem Glanz. Frevert erstrahlt im Putzlicht heller denn je.
"Ein Meisterstück seiner fast 30jährigen Karriere." - DPA
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