Anna B Savage - A Common Turn
Rezension
21er, Album-Debut einer englischen Singer-Songwriterin extraordinaire. Niemand klingt wie sie. Schon die absolut hervorragende Stimme: Wandelfähig, ausdrucksvoll, je nach Bedarf Vibrato, Volumen, ein großer Umfang, Drama, wunderbare detailreiche Phrasierungskunst… Der musikalische Stil? Schwer zu benennen. Folk-Elemente hier und da, ja, aber sehr punktuell und eher „fragmentiert“, alles andere als wirklicher Folk. Edel-Pop? In gewissem, entferntem Sinne, aber weit weg von irgendwelchen Vorgaben/üblicher Zuschreibungen, und völlig unorthodox. Art Pop? Okay, vielleicht, aber… siehe oben. Konventionelle Songstrukturen: Mit 1,2 Ausnahmen Fehlanzeige (ohne daß sie in schwierige Avantgarde-Gefilde abdriftet). Sie hat den Mut zur Eigenständigkeit von Kate Bush, Björk, Anohni, Soap & Skin etc., ist aber (eben deshalb) kaum mit denen vergleichbar. Sie instrumentiert/arrangiert ihre Musik einfallsreich, variabel, obwohl sie teils ganz nackt/reduziert arbeitet und nur wenige Instrumente nutzt (obligatorische Akustik-Gitarre, gern gekoppelt mit elektrischer und/oder Keyboards bzw. Electronics; wenig Schlagwerk), Tempi und Rhythmik werden innerhalb der Stücke oft verändert/variiert (ziemlich unberechenbar aber wirkungsvoll), z.T. sehr plötzlich, oder allmählich beschleunigt, oder sie fehlen ganz, es gibt viele Kontraste (häufige sehr zarte, leise, völlig reduzierte Klänge, zu Beginn der Tracks und über sie verstreut), an- und abschwellende Phasen resp. allmähliche Verdichtungen. Ideen, Tiefe, Überraschungsfähigkeit, natürlich wirkende Intelligenz, das Spiel mit Pausen… Erstaunlich erwachsene Musik auch! Und sporadisch ist´s tatsächlich mal einfach halbwegs „normaler“ (Songwriter-) Indie Rock. (detlev von duhn)
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