Rezension
Verschlafener und milde psychedelischer Americana-/Country-Sound, irgendwo an der Schnittstelle von Lone Justice, Chris Isaak, Cowboy Junkies und Mazzy Star. Mit Twangguitar und leicht somnambulem Mädchen-Gesang in leicht verhalltem Sounddesign. Die Songs wirken klassisch amerikanisch, eingängig und teils richtig hymnisch. Der Vibe ist geprägt von dunkler (Cowboy-) Romantik, durchaus in der Tradition von Lee Hazlewood und Nick Cave natürlich fühlt man sich an dessen Duett „Where The Wild Roses Grow“ mit Kylie Minogue erinnert. Der Gitarrensound ist angehm ruff und komplett unprätentiös, die coole, dunkle Mädchenstimme in ihrer relaxten Trägheit ausgesprochen charismatisch. Teils klingt es fast, wie wenn Andrea Schroeder einen neuen Twin Peaks-Score eingesungen hätte, produziert von Tav Falco. Das Erstaunliche: Die Band kommt nicht aus Texas, sondern aus Tallinn, Estland. Da wäre man garantiert nicht draufgekommen. Die junge Sängerin Eliann Tulve schreibt auch die Songs, die von sanft-psychedelischen Gitarrenteppichen unterlegt sind. Macht insgesamt einen betörenden Sound zwischen dunklem Cowboy-Dreampop und Western Shoegaze für romantische Seelen. (Joe Whirlypop)