Thees Uhlmann - Junkies Und Scientologen
Rezension
Das dritte Solo-Album von Thees Uhlmann macht klare Ansagen, verbindet achselzuckenden Humor mit Anspruch und Privates mit Politik - selten war der deutsche Indie-Rock so unschlagbar gut. Endlich wieder Musik von Thees Uhlmann! Nach mehrjähriger Pause bietet das dritte Solo-Album des Tomte-Frontmanns "Junkies & Scientologen" wunderbare Stücke von lakonischer Philosophie, Tiefsinn und hellfunkelnder Tristesse. Als einer der großen Stars des deutschsprachigen Indierock singt Thees Uhlmann im ihm eigenen Stil der abgeklärten Poesie von Um- und Aufbrüchen, lässt dabei die private Gefühlsebene mit politischen Dimensionen verschmelzen, erzählt von dem, was ihm persönlich und nah ist. Er erreicht das Kunststück, dass "Junkies & Scientologen" gerade in seiner berührenden Distanzlosigkeit Allgemeingültigkeit erreicht. Diese Platte spricht zu uns. Die Musik auf diesem Album unterstreicht das, ist mal zügig und dringlich, manchmal aber auch ganz zart getragen nur von einem Klavier, einer Melodie, unaufgeregt aber nie gestrig, keine sentimentale Postkarte ins Gestern, sondern ein neu eröffneter Raum im Jetzt. Wer zuhört, dem ist "Junkies & Scientologen" ein Positionslicht, das es möglich macht, auch den eigenen Standort wieder näher zu bestimmen. Und während wir das tun, summen wir die Melodien, die sich fast wie nebenbei in unser Ohr geschlichen haben um ganz, ganz lang darin hängen zu bleiben.
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