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Khruangbin - Con Todo El Mundo (180g)

Cover von Con Todo El Mundo (180g)
Khruangbin
Con Todo El Mundo (180g)

Label Night Time Stories
Erstveröffentlichung 26.01.2018
Format LP+DLC
Lieferzeit 1 – 3 Werktage
Preis 24,95 € (inkl. MwSt. zzgl. Versand)
Rezension

Khruangbins Sounds sind tief in der Weltmusik verwurzelt, angereichert mit Soul, Dub und Psychedelia. Ihr 2015er Debüt "The Universe Smiles Upon You" war sehr von Thai-Kassetten aus den 1960ern & 1970ern beeinflusst, welche die Band auf ihren langen Auto Trips zu den Proben in der texanischen Einöde gehört haben. "Con Todo El Mundo" ist nicht nur von Südostasien inspiriert, sondern ebenso von unentdecktem Funk und Soul aus Südeuropa und dem Mittleren Osten – insbesondere dem Iran.

Unser Rezensent ist nicht vollends überzeugt:
Das texanische Trio wird in maßgeblichen Netz-Kanälen ja schon seit geraumer Zeit heftig gepusht und genießt daher unter Connoisseuren einen beachtlichen Ruf. Da mutet der Sound dieses zweiten Albums dann aber doch erstaunlich unspektakulär an, denn prägend am Khruangbin ist vor allem eine konsequente Schlaffheit. Die ist natürlich gewollt, wie auch der weitgehende Verzicht auf Vocals, lediglich eine paar weibliche Backgroundchöre erschallen selten und eher geisterhaft. Ansonsten sind die Songs von einer tiefenentspannt-verdaddelten Gitarre geprägt, die ein wenig an Jerry Garcia oder John Cipollina erinnert. Die rhythmische Basis gerät tatsächlich sehr cool: der Drummer ist immer latent funky, der dominante Bass höchst elastisch und ebenfalls unterschwellig funky. Die Song bleiben aber bis auf das ein wenig discoide „Evan Finds The Third Room“ laidback und höchstens mittelschnell. Es passiert also wenig. Mal wird ein bisschen Vibraphon eingestreut, oder der Gitarre mal ein bisschen Surf-Vibe verpasst, alles aber ohne Hektik und in der Wirkung ziemlich frei schwebend. Zweifellos von ästhetischem Wert, aber insgesamt recht statisch. Ob hier Drogen im Spiel sind? Je länger ich diese perfekte Hintergrundmusik höre, desto klarer bilden sich zwei offensichtliche Vorbilder heraus, nämlich Peter Greens lässig-schlaffe Comebackphase in den späten 70ern („In The Skies“), allerdings ohne tiefere Blues-Fundierung, sowie Tommy Guerreros milde narkotisierter Laidback-Funk. Oder gleich das auch eher spannungsarme mittlere Werk von Quicksilver Messenger Service, circa seit „Just For Love“ von 1970. Die Verwurzelung in thailändischer Musik (siehe Bandnamen) ist für mich kaum mehr erkennbar, lediglich die leicht exotische Harmonik der Gitarrenplinkereien weist in diese Richtung. Das Resultat ist hübsche, aber doch recht unerhebliche Hintergrundmusik. (Joe Whirlypop)

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