Keren Ann - You're Gonna Get Love
Rezension
Die Französin mit mit israelisch-holländischen Wurzeln ist schon seit geraumer Zeit nicht mehr der „Nouvelle Chanson“-Szene zuzuordnen, sondern ist seit ihrer Übersiedlung nach New York vor zwölf Jahren zum internationaler Popstar gereift. Englisch singend (noch immer mit einem winzigen, sehr charmanten, weichen Akzent) und zunächst deutlich auf den Spuren von Velvet Underground, klingt das neue Album nach wissendem, elegischem Dark-Pop. Nicht mehr so psychedelisch wie einst (damals Richtung Mazzy Star), dafür aber teils mit leicht plüschigen Orchestrierungen, fusioniert sie das Erbe von Serge Gainsbourg mit dem von Nick Cave und Carole King, so mein erster Eindruck. Durchweg schlank arrangiert, wie immer mit einer dezent verhallten Twang-Gitarre, hat die Musik einen entspannten Latenight-Vibe (teils richtig bluesig), wozu dann auch Keren Anns gereifte, warme und ausdrucksstarke Stimme hervorragend passt. Die Produktion von Renaud Letang (Feist, Gonzales, Jamie Lidell, Mocky) lässt eine subtil hermetische Stimmung entstehen, die den melancholischen Chanson-Pop umso souveräner in Szene setzen kann. Die unaufgeregteste Musik der Welt. (Joe Whirlypop)
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