AnnenMayKantereit - Alles Nix Konkretes
Rezension
Schon lange wurde in deutschen Landen ein hiesiges Volle-Länge-Werk nicht mehr derart sehnlich erwartet, kaum kann ich mich auch entsinnen, dass bei einem deutschen Album hinter den Kulissen derart lang und anhaltend um den finalen Zuschlag gestritten wurde. Aber nicht nur die einzigartige Stimme von Herrn May, sondern das Gesamtklangbild des Quartetts Christopher Annen, Henning May, Severin Kantereit und Malte Huck ist es, dass uns schon vor zwei Jahren bewog, diesem faszinierenden Phänomen beim OBS einen Platz einzuräumen. 2014 noch auf der Zuschauerbühne überzeugend, gehörte AMK bereits 2015 schon die Hauptbühne, die wiederaufgelegte 5-Song-EP brachte auch dem Handel Freude, und während ich dies schreibe, spüre ich fast, wie das jetzt vorliegende Vollwerk die deutschen Charts mit Wucht, Fug und Recht sprengt. Und dabei wollte ich mich doch wehren, mich gegen den allzu allgemeinen Jubel sträuben, lieber mit in das viel verlockendere Häme-Horn blasen, das dem hymnischen Hype ein ungläubiges Unken gegenmauern möchte, allein – ich vermag es nicht. Nach Jahrzehnten des leidenschaftlichen Musikrezipierens glaube ich, einen guten Song erkennen (hier gibt’s derer 12) & eine einzigartige Stimme erhören zu können (hier: Eine. Aber was für eine); und nicht nur das mitreißende, mal prächtig pralle, mal bewegend balladierende, immer reizvoll handgemachte Musik-Geschehen ist ein erschreckend reifes, stil-volles, nein, auch die lakonisch-liebenswerten Texte strotzen nur so vor Wiedererkennungswerten, sprechen derart tief aus der eigenen Seele, dass es schon fast Fürchten macht. Mögen sich die drei Namensgeber weiter entwickeln, wie sie eben wollen/werden, im Moment aber sind AMK und ihr bemerkenswertes zweites Album schlicht ein Objekt meiner ungeteilten, ehrlichen Bewunderung. (cpa)
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