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Musee Mecanique - From Shores Of Sleep

Cover von From Shores Of Sleep
Musee Mecanique
From Shores Of Sleep

Label Glitterhouse Records
Erstveröffentlichung 24.10.2014
Format CD
Lieferzeit 1 – 3 Werktage
Preis 8,00 € (inkl. MwSt. zzgl. Versand)
Rezension

Wer es ruhig und verträumt mag, sollte hier zugreifen. Eines der schönsten Glitterhouse Alben aller Zeiten: „Vor allem gelingt es diesem tagträumerischen, fragilen und entschleunigten Indie-Folk mit seinen schwebenden, zum Versinken kuscheligen Keyboard-Klängen, die zarten Melodien nicht zu ertränken. So klingen diese liebevoll zusammengebastelten Lieder nie lieblich, sondern wie aus der Zeit gefallen.“ (Musikexpress, 5 Sterne)


“A ship at port is safe, but that’s not what ships are built for.” (Grace Hopper)Die Legende will es, dass die Mitglieder von Musée Mécanique diese Inschrift auf einem überwucherten Friedhof in Cape Cod an der Küste Neu-Englands lasen und in diesen einfachen Zeilen die anhaltende Inspiration für die Arbeit an ihrem zweiten Album fanden. Und so sind die Songs auf FROM SHORES OF SLEEP beseelt von der ungeheuren Sehnsucht, wie sie eigentlich nur Seefahrer kennen: von Abenteuerlust, den Geschichten von Weltreisen, der Hoffnung von Land „auf der anderen Seite“ und der Euphorie überstandener Schlachten mit Naturgewalten. Kurz: dem ganzen, großen Drama des offenen Meeres. Die Welt wird nicht an einem Tag umsegelt und so braucht auch dieses Album eine gewisse Zeit um seine volle Wirkung zu entfalten. Auch der Hörer muss für FROM SHORES OF SLEEP zunächst eine kleine Reise auf sich nehmen. Dennoch: Der Lohn ist groß. Was aufs erste Hören „nur“ wie ein hochambitioniertes und opulentes Folkpop-Album wirkt, offenbart nach einiger Zeit eine faszinierende musikalische Land- oder vielmehr Seekarte, ein Mosaik aus tausend kleinen Geschichten, aus hunderten Orten dieser und anderer Welten.Musée Mécanique fordern ihre Hörer mit FROM SHORES OF SLEEP und vielleicht sind sie damit ein wenig aus der Zeit gefallen. Tatsächlich ist es aber die große Stärke dieses Albums: Dass es zeitlich oder gar geographisch nicht zu verorten ist und dies dem Werk auch gar nicht gerecht würde. FROM SHORES OF SLEEP funktioniert nicht wie ein simpler Reisebericht, eher wie ein fiktiver Abenteuerroman, vielleicht sogar wie ein Märchen. Dabei haben die Autoren, Musée Mécanique, die Orte, an die sie ihre Hörer mitnehmen, womöglich nie gesehen. Ihre Welten sind erschaffen, vom Schreibtisch aus, mit Blick auf eben jenes weite, alles versprechende Meer. Vielleicht wie Karl May, vielleicht wie Claude Debussy, der sich von „Exotik“, wie sie auf der Pariser Weltausstellung präsentiert wurde, inspirieren ließ. Doch eine blutleere Kopfgeburt haben Musée Mécanique keinesfalls geschaffen. Ihre ungeheure Kunstfertigkeit, mit der sie all das Seemannsgarn, die Folklore und menschliche Tragödie zu ihrem ganz eigenen musikalischen Vokabular verweben, verleiht den Songs ihre Tiefe und haucht ihnen ein neues Leben ein. Oft weiß man nicht, was man da eigentlich hört. Ein echtes Orchester oder Synthesizerklänge? Sitzen wir in einem Strandcafé in Südfrankreich, in der Vorstellung eines Disney-Klassikers oder im Zauberwald selbst? Aus einem Reisebericht wird Literatur, aus Weltmusik große Kunst. Eine, die in ihrem Selbstverständnis tatsächlich gar nicht so weit von romantischer oder impressionistischer Programmmusik eines Debussy entfernt ist. Diese perfektionistische, aber auch spielerische Kunstfertigkeit und Opulenz ruft fast automatisch auch eine andere Referenzgröße auf den Plan. Denn mit Brian Wilson und den Beach Boys haben Musée Mécanique weit mehr gemeinsam als ihren thematischen Ankerpunkt des nassen Elements. Neben eindeutigen musikalischen Referenzen ist es der zutiefst sympathische Größenwahn, der sie antreibt. Die Ereignisdichte und Klangfülle auf diesem Album ist atemberaubend. Jedoch ist die Motivation niemals progressives Muckertum oder die Angst vor dem leeren Raum. Jeder bewusst gesetzte Farbtupfer, jeder kleine Schlag auf das Glockenspiel steht allein im Dienste der erzählten Geschichte und der – pardon – Schönheit. Musée Mécanique malen ihre Bilder eher in Sepia, als in den quietschbunten Farben Wilsons. Man könnte auch sagen, sie gehen mit ihren Dämonen etwas offener um als er. MM sind von den sonnigen kalifornischen Stränden an die etwas raueren Küsten Oregons gezogen. Die Beach Boys haben Surfbretter, MM haben einen Büchereiausweis. Anzutreffen sind sie in der Reihe Hemingway bis Melville, vielleicht auch Andersen bis Verne.Also: Schenken Sie diesem Album Zeit und Aufmerksamkeit. Es revanchiert sich mit tausend Details und hunderten von Welten verpackt in zehn Song-Geschichten. Mit dem fantasievollsten, opulentesten, ambitioniertesten und schlichtweg, denn so ist es nun einmal, „schönsten“ Hörerlebnis, das Sie seit langem hatten. Herzlichen Dank! (Konstantin Gropper)

Review

Following their debut, “Hold this Ghost”, whose immediate melodies and lush orchestration garnered significant press and a devoted listenership worldwide, Musée Mécanique returns with the ambitious “From Shores of Sleep”, a through-composed musical voyage that finds its lineage as much in the song-cycles of Robert Schumann as in its Portland, Oregon folk-rock contemporaries. Using water as a central image, Musée Mécanique has crafted a story both surreal and insightful, meticulous and moving, a record about travels and transitions, of restlessness and longing, and the grief that comes from leaving things behind. “From Shores of Sleep” is a statement twenty years in the making. Songwriters Micah Rabwin and Sean Ogilvie met in their 9th grade English class and have been making music together ever since. Rabwin reflects “We've known each other for 20 years, through burgeoning adolescence, making bad decisions, having children and getting married. We were coming to terms with what it means to grow up.” Over the course of two years, they labored over lyrics both together and separately, referencing Homer’s Odyssey, Dante’s Inferno, Jacques Cousteau, old sailors legends, as well as their own interactions with the ocean and the rivers near Portland. As Ogilvie notes, “There were so many personal struggles and observations from our combined lives that we wanted to fuse into this one small forty-five minute piece of material.” Rich with wordplay, lyrics with double and triple meanings, and references to earlier songs in later songs, the musical journey ultimately parallels the time and emotional toll of making the record; reconciling the writer’s identities as artists with the responsibilities and expectations of adulthood and forming a dialogue between the dreamer and the realist. Ogilvie’s background in classical composition is apparent throughout “From Shores Of Sleep”, as is his tenure with respected post-rock instrumental band Tristeza. From the upbeat opener “O Astoria” to the arresting choral harmonies of “Castle Walls”, arrangements mirror and interact with the lyrics. Strings, woodwinds and synthesizer sounds appear and re-appear, often playing characters, not unlike Tchaikovsky’s instrumentation in “Peter and The Wolf”. Sirens enter, sung beautifully by Johanna Kunin and Alela Diane. Layered percussion at times resembles the complex rigging of a ship, and elsewhere invokes the steady pulse of ocean waves. The album ends with a quiet meditation on mortality “The Shaker’s Cask”: a pump organ dissolves into a string quintet then makes way for a regal section of woodwind and brass, each change emphasizing the song’s message: all things will pass. To perform the arrangements live is a daunting task requiring more than a dozen keyboards and an array of acoustic instruments from flugelhorn to lap-steel to musical saw. Nevertheless, having swelled from a duo into a solid five-piece, the band now pulls it off with impressive passion and precision. Musée Mécanique includes drummer/ethnomusicologist Matthew Berger, one-man brass section John Whaley, and skilled multi-instrumentalist Brian Perez. Each player must do several things at once, all the while singing complex harmonies, to succeed in capturing both the technical complexity of From Shores of Sleep, and also its emotional depth and generous spirit.

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