Azure Ray - As Above So Below
Rezension
Zunächst sich sperrendes, später umso spannenderes 2012er Interimswerk der beiden Schönklang-Zauberinnen Maria Taylor und Orenda Fink, gefüllt mit 6 irisierenden Kunstwerken von seltsam irrlichtenderer Schönheit. Bewusst haben sich Fink und Taylor von der reinen, naturbelassenen Akustik-Folk-Reinheit der frühen Azure Ray-Tage abgewandt, um sich mehr einer einzigartigen Elektronik-Zauberwelt zuzuwenden, die sie hier zu einem faszinierend phantasievollen Klang-Kosmos ausbauen. Von Fink kennt man das spannende Spiel mit den künstlichen Klängen bereits, aber erst in der sanften Zusammenführung von vielfältig farbiger, mal schmeichelnd warmer, mal verstörend düsterer Elektronik mit den gewohnt-geliebten zuckersüßen Vokalharmonien von geradezu unendlicher Zartheit entsteht ein elektrisierendes Erlebnis, dass den Hörer berührt und verführt. Solcherlei kunst-, liebe- und gefühlvollen Umgang mit künstlichem Tastenwerk kennt man nur selten, Imogen Heap mag als hilfreicher Hinweis dienen, aber Maria und Orenda erschaffen gemeinsam mit Todd Fink (The Faint) und Andy Lemaster (Bright Eyes, Now It’s Overhead) in 22 Minuten etwas ganz Eigenes, Wundervolles, Fesselndes. Ein wohlgewählter Schritt in beeindruckendes Neuland. (cpa)
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