Old Canes - Feral Harmonic
Rezension
2009er und zweites Werk des Neben-Projektes von Chris Crisci (Appleseed Cast), das alle erdenklichen Rahmen sprengt. Angehörs dieser 12 in allen möglichen Roots-Farben schillernden Prall-Songs noch von Neben- oder Zweit-Band zu sprechen, erfüllt fast schon den Tatbestand der Beleidigung, denn dieser in 40 Minuten gedrängten Fülle hört man die Liebe, Erfahrung und auch die fast dreieinhalb Jahre Produktionszeit in jedem Moment an. Hier prallen orgiastische Instrumental-Wogen, rauher Rock und knarz-trockende Field-Recordings aufeinander und lassen eine faszinierend einzigartige Americana-Sprache entstehen. Zwischen blech-reichen Drums, pluckerndem Banjo, Lagerfeuer-beleuchteter Mundharmonika, dröhnend-verzerrter E-Gitarre, Mandoline, Mariachi-Gebläse und Spielzeug-Klavier entsteht eine Alternative Country-Magie, die mit jedem neuen Hören an Faszination gewinnt. Crisci gelingt es, die Intensität eines Joel R.L. Phelps, die Harmonie-Liebe eines Joe Pernice, die ausufernde Phantasie und Spiellust von God Speed You Black Emperor, die akustische Lust und Laune der Violent Femmes und die reine Ur-Kraft des amerikanischen Folk in den Song der Old Canes zu vereinen und dabei ein überwältigendes Kreativ-Kraft-Paket zu erschaffen, das auch den erfahrenen Hörer mit Wucht und Macht überfährt. Herrlich handgemacht, magisch und mitreissend. (cpa)
Tracklisting
1. Intro< |
>2. Little Bird Courage< |
>3. The Last Collapse< |
>4. Trust< |
>5. Next Flood< |
>6. Sweet< |
>7. Under< |
>8. I Will Be The Sun< |
>9. Stuck< |
>10. Flower Faces< |
>11. Black Hill Chapel< |
>12. Southern Radio |