Rezension
Das 91er Debüt des Trios überraschte mit seiner Verbindung aus Torchsongs, Soundtrack-Noir-Atmosphäre und entschleunigten Hip-Hop-Beats. Das zweite Album (Portishead) blieb bis heute unterbewertet und dann machten sie 1998 eine kurze Verschnaufpause, die letztlich zehn Jahre dauern sollte. Irgendwann hat Geoff Barrow begonnen, am neuen Album zu schrauben, hat aber als Perfektionist fast alles wieder verworfen. Irgendwann stand er vor der Entscheidung – Wahnsinn oder fertig werden.
Das Ergebnis liegt nun vor und hat in der Fachwelt durchweg zu Höchstwertungen geführt. Denn Barrow/Utley/Gibbons haben alle überrascht und keinen Aufguss der alten Platten gemacht, sondern ein heftiges, unbequemes, teilweise anstrengendes, aber immer mitreissendes Album abgeliefert. Gegen den Strich gebürstet, immer wieder umherirrendes musikalisches Störfeuer, nie kann man sich in Sicherheit wiegen.
Das vorab ausgekoppelte Machine Gun ist alles andere als eine Single, ein heftiges Stück Maschinensound mit leidender Elfenstimme. We Carry On ist aus ähnlichem Werkstoff, ein Stück stoppt mittendrin, es gibt Reminiszenzen an die Soundtracks von John Carpenter, Suicide und vor allem das frühe Elektronik-Duo Silver Apples. Letzteres sollen tatsächlich den größten Einfluß auf Geoff Barrow gehabt haben. Es gibt auch einige klangliche Oasen, folkige Irrungen mit der Feenstimme von Beth Gibbons, aber im Großen und ganzen ist Third eine echte Herausforderung.
„Die Produktion, die Inszenierung von Third ist obendrein der schiere Wahnsinn. Wie hier an jedem Ton, selbst an Echos und Schemen gedreht und geschliffen wird, um alles im nächsten Moment aus purem Black Sabbath/Suicide/NIN zu zertrümmern: Bombe. Third ist das Album, das Massive Attack in den letzten zehn Jahren gerne aufgenommen hätten. Konsequent und mutig genug dafür war jedoch nur der Mann, der bei Blue Lines noch den Tee im Studio kochte: Geoff Barrow.“ (Musikexpress. 6 Sterne. Platte des Monats Mai)
Review
Hot on the heels of 1997s þPortisheadþ album, þThirdþ has a lot to prove in order to reclaim fans of the þDummyþ 14 years down the line. Even harder, for that matter, to win over the kids who were using coats for goalposts when that coffee table opus first dropped. The last ten years seems to have been well spent amassing a whole new trove of influences to draw upon, making sense of their choice of acts at the All Tomorrowþs Parties weekend. Boris, Ladytron, Kling Klang and Om have replaced valium-slow Isaac Hayes samples and vinyl scratching as reference points this time around, while primitive synthesizers and Adrian Utleysþ take on the US drone rock movement dominate on many tracks. Lead single, "Machine Gun" is something of a curveball, taking no prisoners with itsþ juddering avant-electro update of þBlue Mondaysþ drum pattern before the mood settles with the introduction of chanteuse Beth Gibbons. For those who enjoyed the Beth Gibbons þOut Of Seasonþ album from 2002, there are similar forays into chilly nu-folk. While thereþs little point in wondering whether this will have the same impact as either of itþsþ predecessors, one thing for certain is they havenþt let the grass grow under their feet.
Tracklisting
LP 1:< |
>1. Silence< |
>2. Hunter< |
>3. Nylon Smile< |
>4. The Rip< |
>5. Plastic< |
>6. We Carry On< |
>< |
>LP 2:< |
>1. Deep Water< |
>2. Machine Gun< |
>3. Small< |
>4. Magic Doors< |
>5. Threads |
noch mehr von Portishead