Kings Of Convenience - Riot On An Empty Street
Rezension
Ist natürlich keine Spur von “Riot” im Sound des zweiten Albums der Norweger Erlend Oye und Eirik Glambeck Boe zu finden, deren Debüt „Quiet Is The New Loud“ ja flugs zum Slogan für ein neues Subgenre umgewidmet wurde. Und auch hier ist der erste Eindruck: das müssen Simon & Garfunkel sein, und zwar ganz jung und frisch. Das liegt nun mal an diesem wunderschönen zweistimmigen Gesang zu plinkernden akustischen Gitarren. Im weiteren Verlauf nimmt die Vielfalt in Sachen Instrumentierung dann zwar ein wenig zu, auch die Arrangements geraten etwas üppiger (Streicher, Banjo, Piano, Trompete), der Gesamteindruck bleibt aber wie schon beim ersten Album: folky Storytelling, unaufgeregt, ideal fürs zurückgelehnte sonntägliche Frühstück in der Morgensonne. Auf zwei Songs singt die Norwegerin Feist mit, was für zusätzliche stimmliche Farbigkeit sorgt, und manchmal fangen die Gitarren auch mal leicht zu swingen an. Wer wegen Erlend Oyes DJ-Ambitionen (DJ-Kicks) eine Soundverschiebung erwartet/befürchtet hat, kann beruhigt werden, denn hier ist Kontinuität angesagt: die gitarrenbasierten Songs kommen ohne jede Elektronik oder sonstige trendy Gimmicks aus, wirken dadurch absolut klassisch und zeitlos, was uns dann wieder zu Simon & Garfunkel zurückführt. So weich, so zart, so melancholisch schön. (Joe Whirlypop)
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