Antony & The Johnsons - The Crying Light
Rezension
Himmlisch. Überirdisch. Nicht von dieser Welt. Auch das dritte Vollwerk des Briten läst den Rezensenten staunend stottern. Die Stimme des Engels Antony mit etwas anderem, bereits Existierendem zu vergleichen, haben schon andere vor mir versucht und sind gescheitert. Die unendlich emotions-tiefe, ergreifend vibrierende, romantisch schmachtende, wohlig wehmütige Vereinigung von Nina Simone, Billie Holiday und Nick Cave? Aber auch dies nur eine Vergleichs-Krücke, um einem geflügelten Wesen verbal näher zu kommen. Solistisch und in schmeichlerischem Satzgesang lässt Antony seine dunkel-virbierende Stimme in melancholisch-mystischen Melodien schwelgen, oft allein zum getragen majestätischen Piano, zum warm-wohltuenden Cello oder zur zart-filigranen Gitarre, aber auch vom schwermütig schwelgenden Symphonieorchester wie in Wolken gebettet oder von faszinierenden Perkussions-Streiflichtern auf Glocken, Becken und Glockenspiel verzaubert. Hauchzart-zerbrechliche Romantik, warmherzige Wehmut-Wogen und die ganz große theatralische Tragik ein tief berührendes, bleibendes Balladen-Meisterstück. (cpa)
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