Buzzcocks - Another Music In A Different Kitchen (rem.)
Rezension
Das ist tragisch: kaum liegen die Promos für die beiden frischen Vinyl-Reissues vor, erfahre ich, dass Buzzcocks-Mastermind Pete Shelley gestorben ist. Der hatte nach der legendären (und kürzlich ebenfalls wiederveröffentlichten) „Spiral Scratch“-EP den ursprünglichen Sänger Howard Devoto (später: Magazine) am Mic ersetzt und prägte fortan den Sound der Buzzcocks. Die Truppe aus Manchester unterschied sich auf diesem im März 1978 erschienen Debütalbum recht deutlich von den stilbildenden Sex Pistols. Es klang nämlich richtig gut. Sauber produziert, technisch solide gespielt und vor allem mit richtig guten Songs gesegnet. Eingängig, mit Melodien und Hooklines statt blanker Aggression und Destruktion, trat hier eine sympathische Pop-Leichtigkeit und sogar ein leicht ironischer Spaßfaktor in den Vordergrund. Songs wie „Fast Cars“ und „I Don't Mind“ verbanden klassischen Powerpop mit der kompakten Härte der Ramones. So entstanden die allerersten britischen Melodic-Punk-Kracher, die seither den Sound der Buzzcocks prägten und bis heute bei fast jeder Nachwuchs-Punkband heraushörbar sind. Genau deshalb klingt „Another Music In A Different Kitchen“ auch heute noch (und erst recht als frisches Remaster) knackfrisch, dynamisch, euphorisch und auch sonst einfach umwerfend. Ganz klar: ein Album für ewige Bestenlisten. Klangtechnisch von den Original-Tapes restauriertes Vinyl mit achtseitigem Booklet mit zuvor ungesehenen Bildern und umfangreichen Linernotes von Jon Savage. (Joe Whirlypop)
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